Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1969

"Die Krimihomepage SPEZIAL":
Klassiker des deutschen Fernsehspiels

Das deutsche Fernsehspiel

Fernsehspiele

Kriminalspiele

Kriminalistisches

Deutschsprachige Krimiserien

Fernsehkriminalspiele 1952-1989

Francis Durbridge Homepage

Nichtkriminalistisches

TV Serien anderer Genres

Sonstiges

Aufsätze & Co.

Kontakt

Ahnenerbe
Der Fall Wolfram Sievers

Erstsendung (ARD/ SDR):
Dienstag, 24.06.1969, 21.05-22.50 Uhr

Regie:
Ludwig Cremer

Dauer/ Bild:
105', s/w

Inhalt

Am 6. August 1947 verurteilte der 1. amerikanische Militärgerichtshof im Nürnberger Ärzteprozess den SS-Standartenführer und Generalsekretär des Amtes Ahnenerbe, Wolfram Sievers, zum Tode. Das Urteil wurde am 2. Juni 1948 vollstreckt. Zwischen Urteil und Hinrichtung kam es zu intensiven Begnadigungsversuchen unter Führung Friedrich Hielschers, eines bedeutenden Rechtsopponisten und Mitverschwörer des 20. Juli. Politiker und Kirchenleute versuchten die Allierten zu überzeugen, dass Sievers ein Grenzfall sei, der nicht den damals üblichen juristischen Maßstäben unterliege. Sievers war nämlich als Nazi-Gegner in höchste SS-Kreise eingedrungen und konnte als Chef des mit der Sippenforschung beauftragten 'Ahnenerbes' viel für die Widerstandsbewegung tun. Sein Verhängnis war, dass Himmler dem Amt 1942 die Menschenversuche unterstellte und Sievers bei einem Rückzug von seinem Posten seine Helfer verraten hätte. Von nun an steht unter all den unmenschlichen Dokumenten sein Name. Die amerikanischen Militärrichter verweisen darauf, dass es kein Ausnahmegesetz gibt und sich niemand für eine Begnadigung zuständig fühlt. Kurz vor der Hinrichtung erhält Dr. Hielscher Besuch eines alten Freundes, des nach Amerika geflüchteten jüdischen Schriftstellers Wilkowitz. Von ihm erhofft er sich die letzte mögliche Hilfe zur Rettung des Verurteilten ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes

Letzter Beitrag der Reihe 'Zeitgeschichte vor Gericht', in dem erstmals im Deutschen Fernsehen einer der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse thematisiert wird. - Im ORF gezeigt am Mittwoch, 22. April 1970, 21.30 - 23.15 Uhr, FS 1, wiederholt im HR-Abendprogramm am Samstag, 18. Mai 1974.

Kritiken

Hörzu 28/1969, Seite 10: "[...] Der Autor verband Ausschnitte aus der Gerichtsverhandlung mit Gesprächen in der Wohnung des Gelehrten Friedrich Hielscher, Freund und Auftraggeber des Angeklagten. Er erreichte damit eine atmosphärisch außerordentlich dichte Zeitstimmung. [...] Ob die Jüngeren jedoch durch die Beschwörung eines historischen Falles mehr Verständnis für die damalige Situation gewonnen haben, bleibt zweifelhaft. [...] Immerhin dürfte der Einzelfall Sievers ihnen die Tragik von Widerstandskämpfern einmal unmissverständlich vor Augen geführt haben. Dem subtil differenzierenden Regisseur Ludwig Cremer standen vortreffliche Darsteller zur Verfügung: vor allem Peter Lühr, Werner Kreindl und Hellmut Lange."
Gong 29/1969, Seite 69: "[...] Die Fernseharbeit durchleuchtete sehr scharf jene Zeit, als für die Sieger alle Deutschen Nazis waren, als andererseits alle Deutsche unschuldig sein wollten, als es schwer war, zu unterscheiden. Um eben diese Gabe der Unterscheidung der Geister war es Mönnich zu tun. In Ludwig Cremers schlichter, aber überzeugender Regie wurde die Tragik eines Menschen, der mit dem Teufel paktiert hatte, exemplifiziert. Trefflich die Besetzung, in der Hauptrolle Hellmut Lange [...]. Vorzüglich Arno Assmann, vorzüglich auch die szenische Rekonstruktion des Nürnberger Ärzteprozesses."

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Dr. Friedrich Hielscher Peter Lühr
Frau Hielscher Doris Schade
Dr. Wilkowitz Arno Assmann
Wolfram Sievers Hellmut Lange
Vorsitzender P. Walter Jacob
Ankläger Werner Kreindl
Verteidiger Joachim Boldt
Zeuge Neff Lebrecht Honig
Sprecher Ulrich Matschoss
Eine szenische Dokumentation von Horst Mönnich
Kamera Toni Stupica
Szenenbild Jürgen Schmidt-Oehm
Regie Ludwig Cremer
Eine Produktion des Südfunks Stuttgart

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 02.01.2020

© Die Krimihomepage 2000-2020