Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1968

"Die Krimihomepage SPEZIAL":
Das deutschsprachige Fernsehspiel

Das deutsche Fernsehspiel

Fernsehspiele

Kriminalspiele

Kriminalistisches

Deutschsprachige Krimiserien

Fernsehkriminalspiele 1952-1989

Francis Durbridge Homepage

Nichtkriminalistisches

TV Serien anderer Genres

Sonstiges

Aufsätze & Co.

Kontakt

Der Fall Wera Sassulitsch
- Das Attentat von Petersburg

Erstsendung (ZDF):
Freitag, 20.09.1968, 20.00-21.40 Uhr

 Regie:
Wolfgang Schleif

Dauer/ Bild:
ca. 100', s/w

Inhalt

Generaladjutant Trepow führt als Stadthauptmann von St. Petersburg ein strenges Regiment, stellt für viele Liberale die Personifizierung der Gewalt dar. Eine besondere Abneigung hegt er gegen politische Gefangene - schließlich hat der Zar gesagt, er liebe sein Volk. Was also gibt es da zu meutern!? Bei einer Visite des Untersuchungsgefängnisses am 13. Juli 1877 kommt es zu einem hässlichen Vorfall: Trepow lässt Häftling Bogljubow wegen fehlender Ehrerbietung und als warnendes Beispiel für seine Mitgefangenen auspeitschen, obwohl der Zar die Prügelstrafe in Gefängnissen abgeschafft hat. Die junge Lehrerin Wera Sassulitsch, sieben Jahre zuvor wegen ihrer Bekanntschaft mit dem revolutionären Wirrkopf Netschajew ins Gefängnis und in die Verbannung geschickt, nimmt diesen brutalen Vorfall zum Anlass, am 24. Januar 1878 auf Trepow ein Schussattentat zu verüben. Der Anschlag misslingt, zwei Monate später steht Wera vor einem Geschworenengericht ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Kritiken
Hörzu 40/1968, Seite 12: "[...] Wie so viele ZDF-Produktionen dieser Art zeigte auch 'Der Fall Wera Sassulitsch' eine peinliche Mischung aus emphatischen Phrasen, klischeehaftem Denken und holpriger Dramaturgie. Opfer dieses nun schon wiederholt verfehlten Versuchs, eine dem Medium gerechtere Form des Fernsehspiels zu entwickeln, waren Schauspieler wie Zuschauer in gleichem Maße. Die Handlung hüpfte veitstänzerisch vom Gerichtssaal in die Gefängniszelle, von der Gefängniszelle in die Kanzlei des Stadthauptmanns Trepow, von dort zurück in den Gerichtssaal und zur Abwechslung in die Stube revoltierender Jünglinge. Zum besseren Verständnis der hektischen Kamera-, Buch- und Regiesprünge wurde der fortlaufenden Handlung ab und zu der notwendige, erklärende Text unterlegt. Diese sicherlich ungewollte Anleihe bei Bob Monkhouse, dieser 'Hier-darf-gelacht-werden'-Effekt desavouierte Schauspieler wie Ulli Philipp und Karl Michael Vogler und ließ sie zu Marionetten einer sich dokumentarisch gebärdenden Schmiere werden. Und noch etwas: Der in amerikanischen Reißern oft und besser erprobte theatralische Trick, während einer Gerichtsverhandlung den Verteidiger zum Ankläger, die Szene zum Tribunal werden zu lassen, ist mittlerweile ein alter Hut. Selbst durch ein geschichtliches Ereignis aufgeputzt, setzt ihn sich heute keiner mehr auf."
Gong 41/1968, Seite 90: "Die Guten und Sympathischen standen alle auf der Seite der imponierenden Attentäterin, die Bösen und Widerwärtigen waren gegen sie. Das stellt natürlich den dokumentarischen Charakter des Spiels ebenso in Frage wie gewisse moderne Klischees in der Prozess-Führung. Alle erkennbaren Schwächen des Spiels nahm man gerne in Kauf. Die Fragestellung nach der Macht oder Ohnmacht des schwachen Einzelnen der Tyrannei gegenüber, die Unmöglichkeit für den Richter, Schuld gegen Schuld gerecht abzuwägen, waren fesselnd, typisch und damit überzeugend. Ein Spiel von hohem moralischem Wert in hervorragender Schauspielkunst (vor allem Ulli Philipp und K. M. Vogler) dargeboten."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Wera Sassulitsch Ulli Philipp
Rechtsanwalt Alexandrow Karl Michael Vogler
Gerichtspräsident Koni Curt Timm
Staatsanwalt Kessel Dieter Wagner
Tscharuschina Anna Smolik
Kolenkina Rita Fink
Weras Mutter Lola Chlud
Generaladjutant Mesenzow Friedrich Schütter
Stadthauptmann Trepow Ernst G. Schiffner
Major Kurnejew Kurt Schmitt-Mainz
Graf Schuwalow Hans Schellbach
Graf Palen Hans Kiessner
Hauptmann Horst Breiter
Netschajew Wolfgang Hahn
Bogljubow Raimund Harmstorf
Dokumentarspiel von Stefan Gommermann
Szenenbild Albrecht Becker
Regie Wolfgang Schleif
Eine Sendung des ZDF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 07.12.2020

© Die Krimihomepage 2000-2020