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Blick von der Brücke

Erstsendung (ARD/ SDR):
Dienstag, 11.04.1967, 21.00-22.35 Uhr

Regie:
Ludwig Cremer

Dauer/ Bild:
95', s/w

Inhalt

Im New Yorker Hafenviertel unter der Brooklyn-Bridge leben in einer Arbeiterwohnung der aus Sizilien eingewanderte Hafenarbeiter Eddie Carbone mit seiner Frau und seiner angeheirateten 17jährigen Nichte Catherine. Zu Catherine entwickelt er eine leidenschaftlich - anfangs unterdrückte - Zuneigung. Zur Tragödie kommt es, als Eddie zwei illegal eingewanderte Vettern seine Frau, Marco und Rodolfo aufnimmt und Catherine sich in Rodolfo verliebt. Zunächst versucht Eddie vergeblich, die beiden zu trennen, schließlich treibt ihn seine Leidenschaft dazu, Rodolfo an die Polizei zu verraten ...  (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes

Nach längeren Verhandlungen gelang es dem SDR, dieses bedeutende Werk des amerikanischen Dramatikers, dessen Rechte durch den gleichnamigen Film blockiert waren, für das Fernsehen freizubekommen, zunächst lt. Hörzu 15/1967, Seite 51 mit der Auflage, es nach der Erstausstrahlung im Archiv verschwinden zu lassen. - Am selben Abend auch im ORF gezeigt, wiederholt im ARD-Hauptabendprogramm am Sonntag, 8. Juni 1969. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: gut (27%), Zuschauerurteil: gut (+3).

Kritiken

Hörzu 18/1967, Seite 12: "... ist nicht das stärkste Stück von Arthur Miller. Hervorragende Schauspieler ließen dennoch hochgespannte Erwartungen aufkommen. Woran lag es, dass diese Eifersuchtstragödie so merkwürdig kalt ließ? Die Fotografie war noch nach gängigen Begriffen 'fernsehgemäß', arbeitete mit Nahaufnahmen, Lichteffekten - aber sie machte die Szene seltsam plakativ. Hans-Christian Blechs Gesicht bot sich zwar als zernarbter Kampfplatz aller Leidenschaften, als ein ergiebiges Feld für die Kamera. Und doch schienen alle Figuren zuwenig Fleisch und Blut zu haben inmitten der Welt aus Stahl, Stein und Eisentreppen. Der fast antiken Tragödie fehlte die Ausstrahlung wirklichen Lebens."
Gong 18/1967, Seite 74: "Hans-Christian Blech spielte [...] mit der selbstquälerischen Verzweiflung im scharf geschnittenen Gesicht und Ausbrüchen voller Kraft. Die Catherine der Monika Peitsch traf genau die Naivität, die der Autor von diesem Mädchen forderte. Louise Martini schien in fast jeder Geste das Unheil anzudeuten, das hereinbrechen musste. Helmut Griem war ein unbedarfter Rodolfo, während Hans Schulze als Marco durch gezügelte Leidenschaft auffiel. Kurt Ehrhardt als Dr. Alfieri sprach besinnlich die Rahmen-Texte. Das Szenenbild von Jürgen Schmidt-Oehm war etwas zu großspurig, man brauchte keine riesige New Yorker Brücke, um den Ort deutlich zu machen. New York spielt im Drama keine wichtige Rolle, das Drama ist der Mensch Eddie Carbone. Regisseur Ludwig Cremer hatte ausgezeichnete Schauspieler zur Verfügung, aber uns schien es, beim Vergleich mit Aufführungen des Stückes auf der Bühne, als sei durch die vielen Nahaufnahmen das Drama etwas plakativ geworden; verträgt es diese optische Nähe wirklich? Es ist sprachlich und inhaltlich bedeutend, aber bedeutungsvoll muss es nicht durch die Optik noch gemacht werden."
Gong 23/1969, Seite 28 zur Wiederholung: "Intelligent inszeniertes und hervorragend gespieltes Drama (1955) über die Eifersucht eines um seine Nichte kämpfenden US-Einwanderers."
Bild + Funk 26/1969, Seite 68 gibt zur Wiederholung drei (durchschnittlich) von fünf Punkten: "Es ist keines von Millers starken Stücken. Das liegt weniger am (durchaus guten) Stoff als vielmehr an der Form: Teils wird dialogisiert, wodurch Spannung und Vehemenz erzeugt werden, teils fungiert ein Erzähler (der Anwalt), der den Fluss wieder hemmt. Trotzdem wurde die Begegnung mit den Schauspielern zum Erlebnis."

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Die Professoren Die Assistenten Die Studenten
Eddie Carbone Hans-Christian Blech
Beatrice Carbone Louise Martini
Catherine Monika Peitsch
Mr. Alfieri Kurt Ehrhardt
Rodolfo Helmut Griem
Marco Hans Schulze
Tony Kurt Sterneck
Erster Beamter Dieter Eppler
Zweiter Beamter Thomas Fischer
Mike Hanns Bernhardt
Louis Dieter Rössler
Drama von Arthur Miller
Kamera Rolf Ammon
Szenenbild Jürgen Schmidt-Oehm
Regie Ludwig Cremer
Eine Sendung des SDR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 02.01.2020

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