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Eine
Bombenstory
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Paul Trimmel, Hauptkommissar |
Erstsendung (ARD/ NDR):
Mittwoch, 13.08.1986, 20.15-21.15 Uhr |
Regie:
Wilfried Dotzel |
Dauer:
58', Farbe |
Inhalt |
Niko Leitner ist ein
erfolgreicher Journalist und einer brenzligen Sache auf der Spur: es
geht um Manipulationen, die ein Pharmakonzern anstellt. Der Starreporter
glaubt einige kriminelle Machenschaften aufdecken zu können und
beschließt, nun den zuständigen Chefredakteur zu informieren. Doch
irgendjemand hat eine Bombe in seinem Auto versteckt und der Wagen
fliegt in die Luft. Niko kommt mit dem Schrecken davon. Hauptkommissar
Paul Trimmel von der Hamburger Mordkommission ermittelt und sieht sofort
einen Zusammenhang mit Nikos Nachforschungen. Das Attentat scheint eine
eindeutige Drohung gewesen zu sein. Noch ehe Trimmel die Hintergründe
aufdecken kann, wird der Reporter tatsächlich ermordet. Verdächtig sind
einige Männer des Pharmakonzerns, aber auch Sybille Leitner, die Frau
und nunmehrige Witwe und ihr Freund... (Text: ©
GP, Die
Krimihomepage) |
Kritik |
Das Hamburger Abendblatt (14.08.1986)
urteilte: "Trimmel ist immer noch und wieder für einen unterhaltsamen
Krimi gut. Friedhelm Werremeier und Wilfried Dotzel gaben Gerd Kunath
mit Buch und Regie die Möglichkeit, sich allmählich aus dem Schatten
seines unvergessenen Rollen-Vorgängers Walter Richter zu lösen. Er ist
kein so uriger Typ, kein Original, sondern ein Hauptkommissar wie viele
andere, auch mal kurz angebunden, ungeduldig, sogar ungerecht. Und kein
Einzelgänger. Vielmehr dürfeine geen splagten Mitarbeiter sich einen
erklecklichen Anteil am Erfolg gutschreiben. Dass die Lösung anders
aussah als sie in den ersten Minuten angeboten wurde, war natürlich
klar. Fragte sich nur, wie Trimmel dem wahren Täter auf die Schliche
kommen würde. Bemerkenswert die Kameraführung, die durch Witz und
Einfallsreichtum auf sich aufmerksam machte."
In der gleichen Ausgabe fanden sich folgende Zuschauerkritiken: "Die
schriftlichen Erklärungen anschließend an den Film liefen viel zu
schnell, außerdem waren Schrift und Hintergrund fast gleichfarbig. Man
konnte kaum etwas erkennen." - "Der Schluss war eine Zumutung für die
Zuschauer. Er ist nicht zu lesen gewesen. Solche Scherze sollte sich das
Fernsehen nicht wieder erlauben." - "Der Nachspann mit den Erklärungen
wurde viel zu schnell abgespult, viel schneller, als man lesen kann." -
"Lieber zweimal Schimmi, als einmal Trimmel. Hat mir überhaupt nicht
gefallen." - "Das war der beste Krimi, den ich seit Zeiten gesehen habe
von der Regie her, von der Besetzung her und auch von der Spannung.
Sämtliche "Tatort"- und "Derrick"-Regisseure und andere Krimi-Autoren
könnten sich eine Scheibe davon abschneiden."
Gelungene Trimmel-Folge mit Außendrehs in Zürich und München, auch wenn
der Whodunit vorhersehbar ist.
(GP, Die Krimihomepage,
Dezember 2020) |
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Nach "Wer
einmal lügt..." (Erstsendung: 04.09.1985) der zweite Einsatz
für Gerd Kunath als Hauptkommissar Paul Trimmel. Ein geplanter dritter
Fernsehfilm mit dem Hamburger Ermittler wurde nicht mehr produziert.
Wiederholt am 10.10.1987 in der ARD und am 23.09.1988 im ORF, FS1. "Eine
Bombenstory" bereits gedreht im März 1985 in Hamburg, München und Zürich
gedreht. Das Hamburger
Atlantic Hotel war unter anderem Drehort.
Einen Tag vor der Ausstrahlung (13.08.1986) brachte das Hamburger
Abendblatt folgenden Bericht über Friedhelm Werremeier unter dem Titel
"Namentlich: Friedhelm Werremeier": "Für 50 bis 70 Filme hat er die
Vorlagen geliefert. Immer waren es Fernsehfilme, oft sogar Serien. Den
meisten Zuschauern bekannt sein dürfte er jedoch als Kriminalautor von
zwölf Tatort-Folgen, als Erfinder von Kommissar Trimmel. Friedhelm
Werremeier ist einer jener Schriftsteller, die immer wieder dafür
sorgen, dass den deutschen Fernsehzuschauern die Lust an der Aufklärung
nicht vergeht - wie auch heute Abend wieder, da liefert er "Eine
Bombenstory" (ARD, 20.15 Uhr). "Bei mir kennt man den Täter meist von
Anfang an", sagt Werremeier. "Ich bin nicht für eine Irreführung des
Zuschauers. Ich benutze ganz reale Versatzstücke, wonach sich dann alles
aufklären lässt." Werremeier, Jahrgang 1930, war früher Reporter.
"Geschichten, die man sich ausdenkt, sind eigentlich die spannendsten",
sagte er sich. 1968 erschien sein erster Krimi, und da entschloss er
sich dann kurzfristig, sich selbständig zu machen, was er "bis heute
noch nie bereut hat, außer zu den Zeiten, wo ich schreiben muss und vor
einem leeren weißen Blatt sitze". Aber um wirklich gut im Geschäft zu
sein, muss man "200 Prozent überbucht" sein, denn nicht alles, was
geplant wird, klappt am Ende auch. Wenn Werremeier den Auftrag bekommt,
etwa "eine Serie zu schreiben, bei der ein Detektiv Fälle löst", bleibt
ihm die Qual der Wahl, welche Fälle der Detektiv lösen soll und wie er
dabei vorzugehen hat. Drei bis sechs Monate sitzt er an einer
eineinhalbstündigen Tatort-Folge. Zu Ideen angeregt wird er durch
alltägliche Situationen auf der Straße, durch Lektüre von Zeitungen oder
durch Bücher. "Oft lese ich etwas und denke: Das konnte eigentlich
anders weitergehen." Natürlich muss so ein Drehbuchautor eine blühende
Phantasie haben, aber auch Werremeier geht nach einer Methode vor: "Der
Krimi lebt vom Bild und vom guten Dialog. Alles, was sich filmisch
aussprechen lässt, sollte man nicht schreiben." Wie seine Geschichte
dann verfilmt wird, hat der Autor meist nicht mehr mitzubestimmen. "Im
günstigsten Fall bin ich mal bei den Dreharbeiten dabei. Manchmal sitze
ich auch vor dem Fernseher und bin sehr traurig, was da mit meinem Buch
passiert ist. Und einmal musste ich sogar den Fernseher ausschalten."
Werremeier lebt im Ruhrgebiet allein mit seinem elfjährigen Sohn, "da
hab' ich für Hobbys keine Zeit"." |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Hauptkommissar Paul Trimmel |
Gerd Kunath |
Karin Stiller |
Monika Gabriel |
Laumen |
Wolf Dietrich Berg |
Petersen |
Dieter Ohlendiek |
Niko Leitner |
Volkert Kraeft |
Sybille Leitner |
Claudia Rieschel |
Reichenbacher |
Dirk Galuba |
Dr. Weinberger |
Siegfried W. Kernen |
Lesser |
Holger Mahlich |
Schulz |
Uli Krohm |
Bleeker |
Hans Wyprächtiger |
KTU-Beamter |
Jens Scheiblich |
? |
Edmond Bierling |
? |
Ettore Cella |
? |
Günther Dockerill |
? |
Klaus Granzow |
? |
Daniel Kranzinger |
? |
Carola Pietsch |
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Kriminalfilm von |
Friedhelm Werremeier
Wilfried Dotzel |
Kamera |
Gerd Thieme
Peter Schmidt |
Ton |
Richard Vogelsang |
Schnitt |
Anja Cox
Nora Leser |
Bildtechnik |
Horst Plath |
Lichttechnik |
Horst van Bebber |
Szenenbild |
Joachim Krumpeter |
Grafik |
Volker Meinhard |
Kostüme |
Ingeburg Wolff |
Maske |
Helga Wittig
Radovan Abazovic |
Aufnahmeleitung |
Jan Herzog
Jörg Belohoubek |
Regieassistenz |
Hansi Köck |
Musik |
Wilbert Hirsch |
Produktionsleitung |
Günter Handke |
Redaktion |
Dieter Meichsner |
Regie |
Wilfried Dotzel |
eine Sendung des |
NDR
©
Norddeutscher Rundfunk 1985 |
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