|
Der Fall
Maurizius
(I. Teil - V. Teil) |
Erstsendung (ZDF):
Sonntag, 20.09.1981 (I. Teil), 20.15 Uhr
Sonntag, 27.09.1981 (II. Teil), 20.15 Uhr
Sonntag, 04.10.1981 (III. Teil), 20.15 Uhr
Sonntag, 11.10.1981 (IV. Teil), 20.15 Uhr
Dienstag, 13.10.1981 (V. Teil), 19.30 Uhr |
Regie:
Theodor Kotulla |
Dauer:
5 x ca. 80 Minuten
Teil 1 (81'32'')
Teil 2 (78'10'')
Teil 3 (84'34'')
Teil 4 (81'16'')
Teil 5 (87'05'') |
Inhalt |
Allgemein:
1910 fiel der junge Leutnant Maurizius einem Justizirrtum
zum Opfer. Er sitzt seit 18 Jahren unschuldig wegen Mordes im
Gefängnis, ausschlaggebend war auch das Plädoyer von
Oberstaatsanwalt Freiherr von Andergast. Nun, 1928, wird
Andergasts Sohn Etzel mit dem Vorfall konfrontiert. Ein Gespräch
mit dem Vater Maurizius' entflammt ihn ihm das Interesse.
Geprägt von einem starken Gerechtigkeitssinn, versucht der junge
Mann auf eigene Faust die Wahrheit herauszufinden ...
(Text: © GP, Die
Krimihomepage)
Teil 1: Wir schreiben das
Jahr 1928. Etzel von Andergast liebt die Gerechtigkeit. Eines
Tages kann der Sohn des Oberstaatsanwaltes einen jüdischen
Mitschüler eines Diebstahlverdachts entheben und den wahren
Täter seinem Lehrer ausliefern. Vor Etzels Wohnhaus fällt dem
Juristensohn öfters ein älterer Mann auf, der versucht, mit
seinem Vater, dem Oberstaatsanwalt zu sprechen. Etzel findet
heraus, dass der Mann Maurizius heißt und der Vater eines seit
18 Jahren inhaftierten Mannes ist. Leonhardt Maurizius soll
seine wesentlich ältere Frau Elli damals vor dem Haus erschossen
haben. Doch Vater Maurizius wie auch der Sohn beteuern die
Unschuld. Etzel beginnt sich für den Fall zu interessieren und
kommt zu der Überzeugung, dass der Mann tatsächlich unschuldig
im Gefängnis sitzt ...
(Text: © GP, Die
Krimihomepage)
Teil 2: Etzel reist auf eigene Faust und unter falschem
Namen nach Berlin. Dort soll der Hauptbelastungszeuge
Maurizius', ein gewisser Gregor von Waremme, ebenfalls unter
falschem Namen leben. Eine gewisse Frau Schneevogt, die Etzel im
Zug kennen lernt, ist dem jungen Mann bei der Unterkunft
behilflich. Etzel findet heraus, dass Waremme als Sprachlehrer
für Englisch, Italienisch, Französisch und Portugiesisch tätig
ist und stellt sich unter dem Vorwand bei ihm vor, Englisch
lernen zu wollen. Waremmes Aussage hatte damals nicht nur
Leonhardt Maurizius hinter Gitter gebracht, der Mann selbst war
auch mit der Schwester des Mordopfers liiert. Unterdessen prüft
Etzels Vater Wolf von Andergast den Fall nochmals durch
eindringliches Aktenstudium. Er kommt aber erneut zur
Erkenntnis, damals das Richtige getan zu haben - sprich: seiner
Meinung nach ist Maurizius schuldig ...
(Text: © GP, Die
Krimihomepage)
Teil 3: Etzel ist
entschlossen, im Fall Maurizius, der voller Rätsel zu stecken
scheint, die Wahrheit herauszufinden. Der ehemalige Kronzeuge
Waremme, der nun als Privatlehrer unter dem Namen Warschauer
arbeitet, ist der wichtigste Mann auf dem Weg zur Wahrheit.
Etzel bemüht sich um dessen Vertrauen. Unterdessen beginnt sein
Vater auch am Urteil von damals zu zweifeln. Er, der
Oberstaastsanwalt von Frankfurt, begibt sich ins Gefängnis, um
mit dem verurteilten Leonhardt Maurizius zu sprechen. Nach
diesem Gespräch hat Oberstaatsanwalt von Andergast darüber
Gewissheit, dass damals ein am Morde Unschuldiger verurteilt
wurde ...
(Text: © GP, Die
Krimihomepage)
Teil 4: Es ist nun furchtbare Gewissheit: Leonhardt
Maurizius saß 18 Jahre unschuldig hinter Gittern.
Oberstaatsanwalt von Andergast muss sich dies eingestehen. Auch
sein Sohn Etzel, der in Berlin ist, um die Wahrheit
herauszufinden, ist an seinem Ziel angelangt: der damalige
Kronzeuge Waremme gesteht dem jungen Mann, dass er damals einen
Meineid geschworen hat. Er berichtet ihm lang und breit von den
damaligen Umständen und verrät ihm auch, wer eigentlich schuldig
ist ...
(Text: © GP, Die
Krimihomepage) |
Kritik |
Hamburger Abendblatt
(21.09.1981): "Erste Folge, erster Eindruck: Aus dem labyrinthisch
gebauten Bestseller Jakob Wassermanns, der heute reichlich umständlich
und leicht angestaubt wirkt, ist eine überraschend klarlinige, sehr
konzentrierte Filmerzählung (Buch: Karl Wittlinger) entstanden, voll
subtiler Spannung. Also nicht die übliche Justizirrtum-Story inklusive
eiferndem Kampf wider die Trägheit des Herzens. Sondern ein
psychologisch vertieftes, nuanciertes Porträt eines Sohnes
(beeindruckend Martin Halm), der eines Tages aufsteht gegen seinen
Eis-Vater (Heinz Bennent), auf der Suche nach Wahrheit und
Gerechtigkeit. Der ehemalige Filmkritiker und Regisseur Theodor Kotulla
("Aus einem deutschen Leben", 1977) hat den ausufernden Roman in
strenge, genaue Bilder gezwungen. Entstanden ist respektable
Qualitätsunterhaltung. Verfolgen!"
Hamburger Abendblatt (28.09.1981): "Es muß nicht immer "action" von
außen sein, was Spannung erzeugt. Auch seelische Konflikte können einer
Geschichte den nötigen "Thrill" geben. "Der Fall Maurizius" lebt von
solcher inneren Spannung. Gelassen wird Mosaik an Mosaik gereiht, der
rätselhafte Mordfall Zug um Zug enthüllt. Folge zwei bestätigte den
ersten Eindruck gediegener Qualitätsunterhaltung. Autor Wittlinger hat
Wassermanns verzweigten Roman einfühlsam gestrafft. Regisseur Kotulla
gelingen verdichtete Szenen von eindringlicher Bildkraft. Eine
TV-Version, die auf psychologische Feinarbeit und Nuancen setzt."
Hamburger Abendblatt (10.06.1985, zur Wiederholung: "Die
Erstausstrahlung von Theodor Kottulas Fernsehserie fand vielfach
Beachtung. Vor allem die darstellerischen Leistungen (Heinz Bennent und
Martin Halm als Vater und Sohn Andergast sowie Peter Sattmann als
Waremme) und Kottulas Gewichtung auf die psychologischen Beziehungen der
Charaktere machten diese Serie zu einem Erlebnis." |
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Die Nationalsozialisten
verboten Jakob Wassermanns 1928 erschienenes Buch, das zu einem
Bestseller avancierte und das auch Julien Duviver 1954 verfilmt hatte.
Regisseur Theodor Kotulla urteilte über den französischen Film: "Duviver
hat einen Zweistundenfilm daraus gemacht. Er hat dadurch die Handlung so
sehr komprimiert und die Szenen derartig gehetzt aufeinander folgen
lassen, dass es leider zu einem reichlich platten Ergebnis gekommen
war". So zitiert im Hamburger Abendblatt, 19.09.1981. In der gleichen
Ausgabe ist über die Produktion zu lesen: "Die Mainzer
Fernsehspiel-Redakteure glauben, gut daran getan zu haben, diesen von
seiner Zeit geprägten und doch zeitlosen Klassiker verfilmt zu haben.
Die Thematik: Justizirrtum infolge Korruption und Lüge, habe, so meinen
sie, auch heute nichts an Aktualität eingebüßt. In Karl Wittlinger
fanden sie einen professionellen Umsetzer von Literatur in drehreife
Vorlagen. Erst 1977 hatte Wittlinger Falladas "Ein Mann will nach oben"
für das Fernsehen bearbeitet. In den "Maurizius" investierte der Autor
immerhin ein Jahr Zeit. "Es war recht schwierig, die verschachtelte, auf
zwei zeitlichen Ebenen spielende Geschichte zu bearbeiten." Autor und
Regisseur übernahmen so weit wie möglich den expressionistischen
Sprachstil Wassermanns."
Gekostet hat die Mammutproduktion rund 4,5 Millionen D-Mark, der
Großteil waren Innenaufnahmen, die im Berliner Studio gedreht wurden. Um
Kosten zu sparen, wurden Kulissen aus der Produktion "Ein Mann will nach
oben" weiterverwendet. Auf diese Art, konnte ein kompletter Bahnhof
nochmals genutzt werden.
Der damals 20jährige Münchner Martin Halm spielte eine der Hauptrolle
als Etzel. Seine erste Rolle hatte er bereits im alter von zwölf Jahren.
Entdeckt wurde er von einem Fotografen.
"Die Affäre Maurizius" war Teil eines umfangreichen
Koproduktionsprogramms zwischen dem ZDF, dem ORF und der ARD, zu dem
auch "Die Kartause von Parma", "Erdsegen" nach Peter Rosegger, Ingmar
Bergmanns "Aus dem Leben der Marionetten" oder "Die Geschwister
Oppermann" nach Lion Feuchtwanger in der Regie von Egon Monk gehörten,
ebenso die Trilogie "Canaris" und "Kottan ermittelt".
Das Schweizer Fernsehen zeigte die 5 Folgen ab Donnerstag, 19.09.1981,
ORF FS 2 ab Samstag, 19.09.1981. Das ZDF wiederholte den Sechsteiler
zwischen dem 10.06.1985 und dem 16.06.1985 nochmals.
|
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
I. TEIL |
Wolf von Andergast |
Heinz Bennent |
Etzel Andergast |
Martin Halm |
P. P. Maurizius |
Sigfrit Steiner |
"Generalin", Wolf von
Andergasts Mutter |
Alice Treff |
Rie, Haushälterin |
Erika Dannhoff |
Professor |
Gert Haucke |
Frau des Professors |
Cordula Hubrich |
Frau Schneevogt |
Eva Brumby |
Nanny |
Agi Prandhoff |
Köchin |
Alexan von Porembsky |
Dr. Raff |
Vladimir Weigl |
Etzels Mitschüler |
Hans Jürgen Schatz |
Etzels Mitschüler |
Thomas Petruo |
Etzels Mitschüler |
Bernd Knemüller |
Etzels Mitschüler |
Lüder Bauschulte |
Etzels Mitschüler |
Marco Kröger |
Etzels Mitschüler |
Justus Jansen |
Etzels Mitschüler |
Christoph Eichhorn
[uncredited] |
II. TEIL |
Leonhardt Maurizius |
Matthias Fuchs |
Wolf von Andergast |
Heinz Bennent |
Etzel Andergast |
Martin Halm |
Gregor Waremme |
Peter Sattmann |
Elli |
Ruth-Maria Kubitschek |
Anna |
Marie Rando |
P. P. Maurizius |
Sigfrit Steiner |
"Generalin", Wolf von
Andergasts Mutter |
Alice Treff |
Melitta |
Susanne Schaefer |
Frau Schneevogt |
Eva Brumby |
Richter |
Joachim Kerzel |
Polizeipräsident |
Kurt Hübner |
|
|
Rie, Haushälterin |
Erika Dannhoff |
Köchin |
Alexa von Porembsky |
Dr. Raff |
Vladimir Weigl |
Frau Bobicke |
Hildegard Wensch |
Violet von Andergast |
Mareike Carriere |
? |
Christel Harthaus |
? |
Claus Dieter Reents |
? |
Eric Vaessen |
? |
Helmut Hildebrandt |
? |
Ives Jansen |
III. TEIL |
Leonhardt Maurizius |
Matthias Fuchs |
Wolf von Andergast |
Heinz Bennent |
Etzel Andergast |
Martin Halm |
Gregor Waremme |
Peter Sattmann |
Sophie Andergast |
Judy Winter |
"Generalin", Wolf von
Andergasts Mutter |
Alice Treff |
P. P. Maurizius |
Sigfrit Steiner |
Anna |
Marie Rando |
Melitta |
Susanne Schaefer |
Frau Schneevogt |
Eva Brumby |
Verteidiger |
Walter Ullrich |
Richter |
Joachim Kerzel |
? |
Andreas Hanft |
? |
Albert Heins |
? |
Kurt Weitkamp |
? |
Jonas Jansen |
? |
Hildegard Wensch |
? |
Claus-Dieter Reents |
? |
Klaus Jespen |
? |
Agi Prandhoff |
Köchin |
Alexa von Porembsky |
IV. TEIL |
Leonhardt Maurizius |
Matthias Fuchs |
Wolf von Andergast |
Heinz Bennent |
Etzel Andergast |
Martin Halm |
Gregor Waremme |
Peter Sattmann |
Elli |
Ruth-Maria Kubitschek |
Anna |
Marie Rando |
Melitta |
Susanne Schaefer |
Frau Schneevogt |
Eva Brumby |
Wärter |
Peter Schiff |
? |
Andreas Hanft |
? |
Albert Heins |
? |
Wolfhard Léthi |
? |
Tobias Meister |
|
nach dem Roman von |
Jakob Wassermann |
Buch |
Karl Wittlinger |
Kamera |
Ingo Hamer
Horst Chlupka |
Schnitt |
Susanne Hartmann
Sigrid Kühn |
Ton |
Michael Überall |
Mischung |
Hans-Dieter Schwarz |
Musik |
Eberhard Weber |
Maske |
Marian B. Babiuch
Barbara Schwietz |
Kostüme |
Elisabeth Schewe |
Garderobe |
Sonja Kutschke
Heinz Horns |
Szenenbild und Ausstattung |
Dietmar H. Suhr |
Aufnahmeleitung |
Ralf Blankenburg |
Regieassistenz |
Susanne Schlaepfer |
Produktionsleitung |
Lilo Pleimes |
Redaktion |
Hans-Jürgen Bobermin
Fred Spirel |
Regie |
Theodor Kotulla |
Eine Produktion der |
Chamier-Film KG Berlin |
im Auftrag von |
ZDF
ORF
SRF |
|
|
|
|