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Auf ewig Dein

Erstsendung (ZDF):
Dienstag, 22.06.1976, 19.30-21.00 Uhr

Regie:
Werner Schlechte

Dauer:
ca. 90', Farbe

Inhalt

Ein abgelegenes englisches Landhaus: ein junger Mann und eine junge Frau, die er als Anhalterin mitgenommen hat, betreten das leerstehende Gebäude. Sie finden darin einige Briefe und Aufzeichnungen, die sie dazu inspirieren, in die Rolle der Hausbesitzer zu schlüpfen. Als einige Leute auftauchen, geben sie sich als Ehepaar aus und behaupten, sie wären die Besitzer des Landhauses. Doch dann kommt es zu mysteriösen Vorgängen: Gegenstände verschwinden und die Polizei taucht auf. In einem Brief ohne Absender wurde nämlich angekündigt, dass in dem Landhaus ein Mord geschehen würde... (Text: © GP, Die Krimihomepage)

Kritik
Empfohlen ab 14 Jahren.
Das Hamburger Abendblatt (23.06.1976) urteilte: "Kein Boulevard-Krimi, der die Zuschauer vom Sitz riss. ZDF-Regisseur Werner Schlechte hatte diesen englischen Psycho-Thriller im vertrauten Landhaus-Milieu als mittelprächtig abgefilmtes Theaterstück realisiert, mit spannungslosen Auf- und Abtritten der Akteure (flau: Ralf Schermuly, Angelika Bender und Gisela Dreyer) und optisch so einfallslos wie möglich. So, wie das auf dem Bildschirm angeboten wurde, wirkte diese Verwandlungsgeschichte ohne Pfiff und Atmosphäre wie ein Durbridge aus zweiter Hand. Einzig der "Dreh" der Konstruktion - das clevere Mädchen von der Straße schnappt sich den durchschauten Ehemann - rettete den lahmen Krimi vor dem Durchfall."
Weitere Kritiken in Zeitschriften von damals: A. J. schrieb: "Man hat einen spannenden Krimi erwartet. Stattdessen flimmerte ein langweiliges, leicht verworrenes Boulevardstück über den Bildschirm. Vom Grundthema her sicher nicht uninteressant, fehlte jedoch jegliche Spannung. Ein Beispiel mehr, dass bei der Eindeutschung englischer Salonkrimis das spezifische Flair offensichtlich nicht zu erhalten ist. Schade." / V. A. schrieb: "Nachdem die raffiniert dosierten Überraschungen 90 Minuten lang für hinreichende Spannung gesorgt hatten, zappelte der zwielichtige Frauenheld schließlich auf ewig an der Angel einer Erpresserin: Ironie des Schicksals. Und des Titels. Werner Schlechte inszenierte das Bühnenstück konsequent als Psychokrimi im Boulevard-Stil. Nicht schlecht."
Hörzu (gibt zwei Punkte): "Verkorkster Boulevardkrimi - gute Ansätze im Keim erstickt" - Laut Ankündigung sollte hier die Unterhaltung im Vordergrund stehen. Wenn man darunter das Anspruchslose, Zweitrangiger versteht, dann traf das voll zu. Aber darf denn ein unterhaltsamer Krim nicht spannend sein? Und warum opfert man eine gute Idee einer miesen Inszenierung? Der versprochene tiefenpsychologische Ansatz war doch zu erkennen. Doch hätte es einer sorgfältigeren Bearbeitung und Besetzung bedurft, u dieser ungewöhnlichen Kriminalhandlung gerecht zu werden Wieder einmal ein Thema verschenkt - passend für die Saure-Gurken-Zeit." 
Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos
Originaltitel des Theaterstücks war "From This Day Forever". Die englische Kriminalkomödie war bereits 1974 unter dem Titel "Tote öffnen keine Fenster" in Hamburg uraufgeführt für den deutschen Sprachraum uraufgeführt wurden.
Autor Martin Worth versucht damit ein Kriminalspiel zu schaffen, das die Tiefenpsychologisches streift, aber Tiefgang vermeidet. Regisseur Werner Schlechte meinte: "Ich habe einen "psychologischen" Boulevard-Krimi inszeniert und versucht, eine gleichbleibende Mischung dieser drei Elemente das ganze Stück über durchzuhalten." Über den Autor berichteten damalige TV-Zeitschriften: "Martin Worth (48) ist einer der bekanntesten Fernsehautoren Englands. Er schreibt nicht nur Thriller, für die er durchschnittlich drei Monate braucht, sondern auch ernste Dramen.
Eine andere TV-Zeitschrift schrieb: "Dies ist ein Stück, das neue Aspekte in die Handlungsführung eines Krimis einführt. Der englische Dramatiker Martin Worth wurde in Deutschland durch sein in den Kammerspielen Hamburg 1974 gestartetes Stück "Tote öffnen keine Fenster" bekannt. Der heute 49jährige Autor kam über ein Literaturstudium und Arbeit bei einer Dokumentarfilmproduktion zum Journalismus. Er arbeitet seit 1956 fürs kommerzielle Fernsehen in England, gab aber 1963 seinen festen Jonb auf, um als "Freier" zu arbeiten. Regisseur Werner Schlechte kommt aus der ČSSR. Der 50jährige arbeitete an ostdeutschen Bühnen und beim Rundfunk. Seit 1956 lebt er in der Bundesrepublik und ist seit 1962 Regisseur vom ZDF ("König Heinrich IV.", "LAdy von Chicago" und vieles andere)".
Das Hamburger Abendblatt veröffentlichte am Tag der Ausstrahlung unter dem Titel "2 Fremde als Ehepaar" folgenden Bericht: "Eine plötzliche Autopanne, ein einsames Landhaus, ein seltsames Paar, eigenartige Ereignisse und ein Unfall, der ein Mord sein könnte - das sind die standesgemäßen Zutaten der englischen Kriminalkomödie "Auf ewig Dein" von Martin Worth, die heute das ZDF-Abendprogramm eröffnet. Regisseur Werner Schlechte nennt diesen Stoff einen "psychologischen Boulevard-Krimi", ZDF-Redakteur Steffens spricht von einem "komplizierten Reißer zwischen Krimi und Komödie, der außerhalb des gewohnten Schemas für Spannung und Unterhaltung sorgen soll". Das Stück des 49jährigen Autors aus Großbritannien, der einst als Journalist und Dokumentarfilmer für das englische kommerzielle Fernsehen begann und seit 1963 als freiberuflicher Schriftsteller tätig ist, dürfte besonders Hamburger Zuschauern bekannt vorkommen: Unter dem Titel "Tote öffnen keine Fenster" wurde es vor zwei Jahren an den Kammerspielen von Ida Ehre erstaufgeführt. Es ist die Geschichte eines ehrgeizigen Architekten, der von der Renovierung und dem Verkauf heruntergekommener Landhäuser lebt, und der eines Tages eine ebenso junge wie attraktive Anhalterin mitnimmt. Ein Schaden am Auto zwingt das Pärchen zu einem unfreiwilligen Aufenthalt, in dessen Verlauf es in ein scheinbar unbewohntes Landhaus eindringt Durch die Situation, die ungewöhnlichen Umstände, herumliegende Fotos und Schriftstücke wird das Mädchen verleitet, sich und ihren Begleiter in die Rolle der Bewohner - ein Ehepaar - hineinzuspielen. Dabei geraten beide nach und nach in eine Affäre um einen ungewöhnlichen Mordanschlag, den das trickreiche Mädchen jedoch abzuwehren und zu seinem Vorteil auszunutzen weiß ...
Der in der Tschechoslowakei geborene, seit 1956 in der Bundesrepublik lebende Werner Schlechte (50) gehört zu den festangestellten Regisseuren der Mainzer Anstalt und lieferte in dieser Funktion eine Anzahl unterhaltender Fernsehspiele. Für seine Studio-Inszenierung des Worth-Werkes engagierte er u. a. Angelika Bender, Ralf Schermuly und Gerda Gmelin."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Ein junges Mädchen Angelika Bender
Ein junger Mann Ralf Schermuly
Junge Stephan Schwartz
Doreen Gerda Gmelin
Makler Gates Wolfram Schaerf
Jean Gisela Dreyer
Cox Karl-Heinz Kreienbaum
Kriminalspiel von Martin Worth
Szenenbild Dieter Reinecke
Regie Werner Schlechte
eine Sendung des ZDF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 01.01.2021

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