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Im Zweifel
gegen den Angeklagten?
- Der FAll Dietrich Derz |
Erstsendung (ZDF):
Freitag, 17.10.1975, 20.15-21.45 Uhr |
Regie:
Georg Althammer |
Dauer:
90', Farbe |
Inhalt |
Am 15. März 1952 werden in ihrer Berliner
Wohnung Dr. Wolfgang Derz und seine Verlobte tot aufgefunden - gestorben
an einer Gasvergiftung. Während man zunächst von Unfall oder Selbstmord
ausging, geriet bald der Sohn des Toten, Dietrich, ins Visier der
Ermittlungen. In zwei Aufsehen erregenden Prozessen wurde er aufgrund
von Indizien und Sachverständigengutachten des Mordes überführt und
verurteilt - obwohl er bis heute seine Unschuld beteuert und 1973 durch
einen Gnadenerlass und gegen seinen Willen auf freien Fuß gesetzt wurde.
An Originalschauplätzen werden in diesem Spiel die verschiedenen
Versionen des Tathergangs in der Nacht vom 14. auf den 15. März 1952
nachgespielt ...
(Text: © JO, Die
Krimihomepage) |
Kritiken |
Hörzu 44/1975, Seite 51 gibt plus: "Die
Autoren Althammer/Libik rekonstruierten die vermutlichen Vorgänge des
Falles Derz. Sie ergriffen nicht Partei, sie bereiteten das Material
aus, das zu dem 'Lebenslänglich' geführt hatte. Ob dieses Urteil
gerechtfertigt war, musste der Zuschauer selbst entscheiden. Immerhin
heißt es: Im Zweifel für den Angeklagten. Zweifelsfrei war Derz nicht
überführt worden. Ein nachdenkenswerter Film".
'Die Zeit' schrieb am 24. Oktober 1975: "[...] Dietrich Derz aber wußte
das nicht. Er spielte mit, stellte sich vor, à la Brecht, sah seinem
Spiel-Vater und Spiel-Verteidiger ins Auge, begleitete mit seiner Stimme
die ersten Aktionen des Schauspieler-Doubles, Derz spricht über Derz,
und gab seinem Alter ego den Segen: Mach’s gut, Stellvertreter, in den
nächsten neunzig Minuten. Wenn’s Zeit ist, und es wird oft Zeit sein,
dann lös’ ich dich ab. Daß ein Fall wie dieser (ein Fall Derz? ein
Justiz-Fall?) keineswegs in einem Semi-Dokument (halb authentische, halb
erfundene Namen: da fängt die Misere schon an) angemessen abgehandelt
werden kann... daß es, sachlich und ästhetisch, aberwitzig ist, wenn ein
Mensch, der siebzehn Jahre lang in Einzelhaft gesessen hat, als
Rollenspieler unter Rollenspielern auftreten muß (und was für
Rollenspieler noch: eine Charge schlimmer als die andere!) – das alles
konnte Dietrich Derz keineswegs wissen. Sehr wohl aber andere; und die
hätten ihm sagen sollen, was es bedeutet, zur Eduard-Zimmermann-Zeit als
Kunstfigur in einer Fall-Rekonstruktion Schmierentheater mitzugestalten.
Nichts gegen die ehrenwerte justizkritische Intention dieses Miss; aber
alles gegen jenes unerträgliche Doppel-Spiel, Strafrecht und Striese,
das hier vorgeführt wurde. [...]" |
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Der dokumentarische
Fernsehfilm entstand unter Mitarbeiter des als Mörder verurteilten
Dietrich Derz. Wiederholt im ZDF-Hauptabendprogramm am Freitag, 30.
September 1977. Regisseur Georg Althammer drehte kurze Zeit später als
Produzent die Serie "Ein Fall für zwei", ebenfalls mit Claus Theo
Gärtner in der Hauptrolle. |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Dietrich Derz |
Claus Theo Gärtner |
Dr. Wolfgang Derz |
Alf Marholm |
Johanna Gebhardt |
Waltraut Habicht |
Karl Schwarz |
Heinz Rabe |
Renate Berger |
Joseline Gassen |
Heinz Müller |
Peter Schiff |
Brandmeister |
Hans Nitschke |
Frau Teleczkan |
Inge Landgut |
Frau Schulz |
Hildegard Wensch |
Dr. Scheid |
Ernst August Schepmann |
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Dokumentarspiel von |
Georg Althammer
André Libik |
Kamera |
Klaus Krahn |
Szenenbild |
Günter von Wyhl |
Regie |
Georg Althammer |
Eine
Sendung des |
ZDF |
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Diese Seite
wurde zuletzt bearbeitet am: 21.11.2015 |
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