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Agent aus
der Retorte |
Erstsendung (ZDF):
Freitag, 10.11.1972, 20.15-21.40 Uhr |
Regie:
Wolfgang Glück |
Dauer:
85'19'', Farbe, teilweise in
s/w |
Inhalt |
1943: Die Leiche von Major Martin (ein Toter
mit gefälschten Papieren) dient der Irreführung: sie wird von den
Alliierten an der spanischen Küste per U-Boot abgesetzt, um die
Deutschen zu täuschen. Die Ablenkung dient dazu, die Nazis von der
Alliierteninvasion in Sizilien abzulenken. Federführend ist der
britische Geheimdienst. Die Deutschen fallen prompt auf den Trick
herein. Ein genialer Bluff: der Film zeigt unter anderem, wie es dazu
kam.
(Text: © GP, Die Krimihomepage)
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Kritik |
Die Krimihomepage
meint: "Eine an und für sich spannende und interessante Geschichte wird
an einigen Teilen ganz gut mit idealen Darstellern realisiert. Aber: Die
Autoren setzen die Handlung auf drei Ebenen an. Die Gegenwart (in Farbe
und in Spanien gedreht) ist für die Handlung eigentlich völlig
irrelevant, die Vergangenheit (in schwarz/weiß gedreht) ist die
eigentliche Geschichte, die völlig ausgereicht hätte, um sie
chronologisch zu erzählen und die dritte Ebene ist jene, die etwa 20
Minuten vor Schluss die Spielhandlung völlig unterbricht. Hier sitzen
zwei Kommentatoren in einem Fernsehstudio, wobei einer aus Büchern
vorliest, was nach dem Auffinden der Leiche seitens der Nazis geschah.
Dies wirkt, als hätte man kein Geld für die Realisierung dieser Szenen
gehabt und sie billig im Fernsehstudio "nacherzählen" lassen. So bleibt
"Agent aus der Retorte" eine zwiespältige Angelegenheit, die weder
Dokumentation noch Film ist."
(GP, Januar 2024)
Wurde vom Hamburger
Abendblatt als „abenteuerlich“ bezeichnet. Am 11.11.1972 erschien in der
Zeitung folgende Kritik: „Geheimdienstler leisten sich bekanntermaßen
des öfteren makabre Scherze. So geschieht es heute, so geschah es im
letzten Weltkrieg. Dass Militärspionage mit einer seltsamen Mischung von
Fanatismus und Traumtänzerei abläuft, haben Maria Matray und Answald
Krüger in ihrem Dokumentarspiel über eine Episode aus dem Jahre 1943 gut
eingefangen. Gleichwohl war dieses Spiel eine große Augenwischerei. Da
mußte der Eindruck entstehen, als hätten sich Geheimdiensttricks
entscheidend auf den Ausgang des Krieges oder zumindest größerer
militärischer Aktionen ausgewirkt. Hier wurde die Mentalität von James-
Bond-Filmen auf weltgeschichtliche Zusammenhänge übertragen. Und wer
heute immer noch der Parole "Im Kriege unbesiegt" anhängt, der konnte
sich auf allzu billige Weise bestätigt finden.“
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Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Im ORF am Freitag, dem
05.01.1973 gezeigt.
Der Fall wurde als größter Agentencoup im zweiten Weltkrieg bezeichnet.
Allan W. Dulles, Ex-Chef des amerikanischen Geheimdienstes, empfahl dem
Münchner Autorenpaar Matray und Krüger (das lediglich beruflich ein Paar
war!) den Stoff. Matray und Krüger verarbeiteten ihn zum spannenden
Fernsehspiel. Wie das Hamburger Abendblatt am 10.11.1972 berichtete,
ließen die Autoren den Film auf drei verschiedenen Ebenen laufen. Autor
Answald Krüger dazu: „Wir zeigen die Vorbereitung und Durchführung des
Plans auf englischer Seite. Dann brechen wir nach der erfolgreichen
Operation das Spiel ab und demonstrieren die deutsche Reaktion,
ausschließlich mit Original-Dokumenten.“ Die dritte Ebene schließlich
ist eine Rahmenhandlung: „Wir lassen die Erfinder des Plans, fünf
britische Geheimdienst- Offiziere, dreißig Jahre nach dem Tod ihres
‚Major Martin‘ in Spanien zu einer Wiedersehensfeier zusammenkommen.“
Gedreht wurde im Juli und August 1972 in Hamburg und Südspanien.
Die damaligen TV-Zeitschriften kündigten für die Rolle von Karl Lange
Peter Schütte und für die Rolle von Horst Warning Wolfram Schaerf an. |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Andrew Burke |
Udo Vioff |
Harold Fleming |
Knut Hinz |
Jeffrey Henderson |
Lutz Mackensy |
Bob Kingsley |
Rüdiger Vogler |
Patrick O'Malley |
Axel Scholtz |
Mary Ann Barrington |
Christiane Schröder |
Dr. Blackwood |
Paul Edwin Roth |
General Sir Archibald Nye |
Karl Lange |
Admiral Lansing |
Richard Lauffen |
Colonel McDuff |
Franz Kollasch |
Lieutenant Taylor |
Gottfried Kramer |
Bankfilialleiter Pearson |
Gert Haucke |
Lieutenant Morris |
Dieter B. Gerlach |
Captain Davison |
Jochen Schmidt |
Juwelier Byrnes |
Horst Warning |
Kommentator |
Hans-Dietrich von Seydlitz |
Nachrichtensprecher |
Henry Kielmann |
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Buch |
Maria Matray
Answald Krüger |
Redaktion |
Otto H. Schneider |
Kamera |
Michael Epp |
Szenenbild |
Herbert Kirchhoff
Olaf Ivens |
Musikalische Gestaltung |
Hans-Martin Majewski |
Ton |
Eduard Kessel |
Schnitt |
Stefanie Möbius
Evelyn von Dohrow |
Kostüme |
Katrin Dröge |
Maske |
Herbert Grieser
Heinz Fuhrmann |
Regieasssitenz |
Kati Scheu |
Kameraassistenz |
Michael Gast |
Aufnahmeleitung |
Alfred Arbeiter |
Produktionsleitung |
Fritz Hoppe |
Produktion |
Ottokar Runze |
Regie |
Wolfgang Glück |
Eine Produktion der |
Aurora Television Hamburg |
hergestellt im |
Studio Hamburg |
im Auftrag des |
ZDF |
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