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Ein Fall
für Herrn Schmidt |
Erstsendung (ZDF):
Dienstag, 21.12.1971, 21.00 Uhr |
Regie:
Dr. Falk Harnack |
Dauer:
83'59'', s/w |
Inhalt |
Herr Schmidt arbeitet für eine
Privatdetektei, der ein anonymer Brief aus einem kleinen Provinznest
zugesandt wurde. Darin wird berichtet, dass Bertram, ein 14jähriger
Junge, verschwunden sei. Schmidt soll sich der Sache annehmen. Zunächst
als Vertreter getarnt, versucht er im Dorf Ermittlungen anzustellen.
Doch überall, wo er hinkommt, stößt er auf eine Mauer des Schweigens und
der Ablehnung. Bertram, so stellt er fest, war Adoptivsohn des
einflussreichen Bauern Schurek, vor dem die gesamte Dorfgemeinschaft
Respekt hat. Diese Erfurcht ist es auch, die jedermann im Ort zu ihm
halten lässt, obwohl allseits bekannt war, dass der Mann den Jungen
geschunden und geschlagen hat. Der hartnäckige Herr Schmidt setzt alles
daran, um Bertram zu finden und die Wahrheit aufzudecken...
Text: © GP, Die Krimihomepage |
Kritik |
Klaus Schwarzkopf spielt hier in einem
beeindruckenden Krimidrama, das die Verbohrtheit der Leute und das
autoritäre, hierarchische Dorfleben gut widerspiegelt. Neben dem
"Tatort"-Ermittler, der hier als Privatdetektiv fungiert, beeindrucken
vor allem Heinz Meier als geschundener Gastarbeiter und Martin Hirthe
als einflussreicher Großbauer, vor dem alle Respekt haben. Auch Henning
Schlüter als Pfarrer, der den Ermittler ehest möglich loswerden will,
ist glaubhaft. Die Kriminalstory wird vordergründig für ein Soziogramm
verwendet, das den Zuseher durchaus überzeugt. Gute Inszenierung des
Routiners Falk Harnack, der realistisch zeigt, wie die gesamte
Dorfgemeinschaft - einschließlich des Pfarrers - versucht, den Mantel
des Schweigens über das Verschwinden zu hüllen.
(GP, Krimihomepage, April
2017)
Funkuhr 3/1972, Seite 17: "[...] Das ist
endlich 'Ein Fall für Herrn Schmidt', aber er nutzt diese moralische
Chance nicht und liefert den Ausreißer wieder bei seinem rabiaten
Pflegevater ab. Das ist in dürftigen Worten die Geschichte, die
Wolfdietrich Schnurre erzählt - ein von Falk Harnack routiniert
inszeniertes Anti-Detektiv-Stück von bitterer menschlicher Konsequenz." |
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Das Hamburger
Abendblatt (21.12.1971) schrieb über Autor Wolfdietrich Schnurre:
"Wolfdietrich Schnurre zeichnet die Figuren seiner Erzählungen
erklärtermaßen nach der Maxime "Nicht der Erfolg entscheidet den Wert
einer Tugend, sondern das Beispiel dessen, der ihr in seiner
Unvollkommenheit nachstrebt". In allen Schnurre-Erzählungen überwiegt
auch das Erlebte. Wörtlich ausgedrückt: "Wenn ich schreibe, versuche
ich, mein bisschen Erfahrung an Verzweiflung, an Angst und Todesangst in
Sprache umzusetzen." Wolfdietrich Schnurre will warnen, verändern und
Anteil nehmen."
Der Autor verarbeitete die "Herr Schmidt"-Geschichte bereits 1957 in
einem 67minütigen Hörspiel des NDR, das Fritz Schröder-Jahn inszenierte.
Im Hörspiel sprach Siegfried Lowitz den Schmidt und Benno Sterzenbach
den Schurek. Außerdem erschien im Reclam-Verlag die gleichnamige
Romanfassung "Ein Fall für Herrn Schmidt".
Der Autor wollte in
seinem bereits 1967 verfassten Fernsehspiel, das auf seiner Erzählung
beruht, nicht so sehr einen Kriminalfall behandeln, sondern aufzeigen:
Verbrechen gedeihen am ehesten dort, wo Misstrauen und Neid sich breit
machen. - Wiederholt im ZDF-Nachtprogramm am Samstag, 20. Oktober 1973,
23.00 Uhr. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: 13%,
Zuschauerurteil: gut. |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Schmidt |
Klaus Schwarzkopf |
Schurek |
Martin Hirthe |
Frau Schurek |
Käthe Braun |
Lene |
Gaby Dohm |
Warnke |
Heinz Meier |
Pfarrer |
Henning Schlüter |
Haushälterin |
Ilse Künkele |
Lehrer |
Werner Schumacher |
Bertram |
Peter Henning |
Wirt |
Otto Czarski |
Serviererin |
Roswitha Krumm |
Chef |
Heinz Theo Branding |
Stationsvorsteher |
Dieter Wagner |
Polizist |
Klaus Sonnenschein |
Tochter |
Pia Hampl |
? |
Sabine Körner |
im Wirtshaus |
Artur Binder
Manfred Grote
Robert W. Schnell
Günter Lüdke |
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von |
Wolfdietrich Schnurre |
Regieassistenz |
Robert Furch |
Schnitt |
Reiner Hach |
Ton |
Jürgen Meseck |
Szenenbild |
Jürgen Kiebach |
Kamera |
Karl Löb |
Produktionsleitung |
Bruno Voges |
Redaktion |
Werner St. Steinadler |
Regie |
Falk Harnack |
Hergestellt
in den Studios der |
Berliner Union-Film |
im Auftrag
des |
ZDF |
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Diese Seite
wurde zuletzt bearbeitet am: 27.04.2017 |
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