Erstsendung (ARD):
26.10.1969

Regie:
Peter Schulze-Rohr

Dauer:
97'06''

Edmund Frank, Bankangestellter in Hamburg, stielt seiner Bank eine Million D-Mark. Sein Plan ist perfekt durchdacht, eine offensichtliche Flucht bringt ihn nach Paris und von Anfang an gehört dazu, dass er sich der Polizei stellt. Hinter Gittern verkauft er seine Story - zu der auch eine Tote gehört - einem "renommierten" Klatschreporter, der daraus einen Exklusivbericht erarbeitet und darin die atemberaubende Geschichte eines genialen Coups nacherzählt. Alles scheint perfekt zu laufen, doch Frank hat mit der Hinterhältigkeit mancher Leute nicht gerechnet ...(Text © GP, Die Krimihomepage)

Als Gangsterfilm und Nachzeichnung eines genial durchdachten Verbrechens sehr interessant und genial gespielt. Man könnte es hier auch mit einem großen französischen Genrefilm zu tun haben. Eine tolle Leistung von Heinz Bennent, der den Film fast alleine trägt, die kurzen Gastspiele von Wolfgang Reichmann als profitgieriger Journalist, Walter Richter als Zigarren rauchender Kommissar Trimmel und Heinz Schubert als Verteidiger bereichern den Film zusätzlich. Eine sorgfältige, flotte Inszenierung an Originalschauplätzen (u. a. Paris) und eine gelungene Musikuntermalung runden diese Produktion ab. Sehenswert! (Kritik © GP, November 2011)

Das Drehbuch schrieb Friedrich Werremeier basierend auf seinem ersten Kommissar-Trimmel-Roman "Ich verkaufe mich exklusiv", der 1968 erschien. Der Hamburger Hauptkommissar mit typisch dunklem Hemd und weißgestreifter Krawatte kommt in der Verfilmung allerdings recht kurz vor und taucht erst nach Minute 69 auf. Dennoch verfilmte man einen weiteren Trimmel-Stoff, der 1970 dazu auserkoren wurde, die Reihe "Tatort" zu eröffnen. "Taxi nach Leipzig" flimmerte am 29.11.1970 über die deutschen Bildschirme. Darin war Trimmel die Hauptfigur. Da das ZDF die ARD mit der Serie "Der Kommissar" unter Zugzwang stellte, wurden damals in die neue ARD-Reihe "Tatort" Filme und Figuren integriert, die es bereits vorher gab. So geschehen etwa bei Oberinspektor Marek (Fritz Eckard) aus Wien oder auch bei dem WDR-Zollfahnder Kressin (Sieghardt Rupp). Marek war zuvor schon in acht Fällen als eigenständiger Ermittler unterwegs, Kressin sollte eine eigenständige Reihe werden. Andere Sender wie der HR integrierten fertige Dokumentarspiele in die Reihe, in denen es einen Kommissar gab, der dann - wie Klaus Höhne als Frankfurter Ermittler Konrad - eher zufällig zum "Tatort"-Ermittler avancierten. Größtes Kuriosum: nachdem Paul Trimmel mit "Taxi nach Leipzig" den "Tatort" eröffnet hatte, flimmerte "Exklusiv!" nochmals als 9. Folge der Reihe am 11.07.1971 über die Bildschirme - inklusive "Tatort"-Vorspann und dem Insert "Die Reihe TATORT ist eine Gemeinschaftsproduktion von ARD und ORF" im Abspann. Seither wurde "Exklusiv!" immer als "Tatort" wiederholt und dessen Erstsendung statt korrekter Weise auf den 26.10.1969 auf den 11.07.1971 datiert.