|
Anna
Böckler |
Erstsendung (ARD/ SWF):
Sonntag, 20.10.1968, 20.15-21.45 Uhr |
Regie:
Robert A. Stemmle |
Dauer:
83', s/w |
Inhalt |
Was heute selbstverständlich ist, war anno
1872 eine Sensation. Erstmals in der Kriminalgeschichte wurde für die Suche
nach einem verschwundenen Mädchen eine Fotografie benutzt. Anna Böckler,
vierjährige Tochter eines Gutspächters in Vorpommern, kehrt eines Tages vom
Spielen nicht mehr nach Hause zurück. Die Suchaktion, an der sich zunächst
nur die Eltern und die Dienstboten beteiligen, nimmt schnell unvorstellbare
Ausmaße an. Ein Foto Annas wird im In- und Ausland verbreitet und eine hohe
Belohnung von 2000 Talern ausgelobt. Über hundert verdächtige Personen
werden festgenommen, rund achtzigmal meint man, Anna endlich gefunden zu
haben. Der unglückliche Vater Wilhelm irrt auf der Suche nach seiner Tochter
durch die Länder Europas. Trotz aller Misserfolge bewahrt er sich ein
Fünkchen Hoffnung.
(Text © JO, Die Krimihomepage) |
Kritik |
Bild + Funk 44/1968, Seite 90 gibt drei
(durchschnittlich) von fünf Sternen: "Aus dem Aktenmief der Kriminalhistorie
kam die Tat ins Fernsehen: Als Autor entstaubte R. A. Stemmle den Fall Anna
Böckler für das 1. Programm. Nach gewohnter Art: mit kleinen
Ungenauigkeiten. Als Regisseur drehte Stemmle ein naturalistisches
Sittenbild. Freilich: auch das mit kleinen Fehlern. Und trotz aller
Oh-Mensch-Dramatik blieb ungewiss: Weshalb ließ er die Tote nicht ruhen?"
Hörzu 44/1968, Seite 12: "Zum erstenmal in der Kriminalgeschichte wurde 1872
bei der Fahndung ein Foto benutzt. Grund genug für ein Dokumentarspiel? Nun,
dann produziert mal schön drauflos: Zum ersten Mal in der Kriminalgeschichte
die Eisenbahn, ein Fahrrad, das Telefon und was nicht alles! Aber seht euch
vorher noch einmal 'Anna Böckler' an. Seht, wie sich der gute R. A. Stemmle
abmühte, um ein anderthalbstündiges Zeitlupendrama auf den Bildschirm zu
quälen. Wie er opernhaft bewegte und gemütsbewegende Szenen ersinnen musste,
damit nicht pausenlos Papier geredet wurde. Und macht drei Kreuze. Denn wer
beim Einfall sparen will, wirft das Geld zum Studiofenster hinaus."
Gong 47/1971, Seite 76 zitiert zur ARD-Wiederholung die eigene Kritik: "Die
psychologisch vertiefte Rekonstruktion einer groß angelegten Fahndung war
spannend und filmisch lebendig; sie bot ein recht anschauliches Bild der
Welt von drei Generationen und schilderte präzis das Gebräu aus Hysterie,
Vorurteilen, Gewinnsucht und Gehässigkeiten." |
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Wiederholt im
ARD-Nachtprogramm am Freitag, 26.11.1971, 22.30 Uhr und im
SWR-Abendprogramm in einer Robert-A.-Stemmle-Reihe am Samstag,
02.09.1978, 19.00 Uhr. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: sehr gut
(54%), Zuschauerurteil: sehr gut (+5). |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Wilhelm Böckler |
Heinz Weiss |
Helga Böckler |
Regine Lutz |
Anna Böckler |
Manuela Schmitz |
Ursula von B. |
Ursula Langrock |
Blank |
Horst Werner Loos |
Drews |
Albert Venohr |
Alma Drews |
Trude Breitschopf |
Fritz |
Ronald Nitschke |
von Rönne |
Franz Kutschera |
Kommissar Ludwig |
Konrad Horschik |
Cachulla |
Hans Hardt |
Dachdecker Güse |
Walter Pott |
Zigeunerin Rosalia |
Moje Forbach |
Zigeunerin Josefine |
Susanne Wisten |
Innenminister |
Erich Thormann |
1. Ministerialrat |
Hans Epskamp |
Marta Schwenke |
Ljuba Welitsch |
Wirtin |
Traute Rose |
Herr Schröder |
Wolfram Schaerf |
Frau eines Hausierers |
Renate Feuereisen |
Irrer |
Wolfgang Stumpf |
Kesselflicker |
Franz Mosthav |
Wanda Gahl |
Barbara Morawiecz |
Magd Hanna |
Claudia Hansmann |
Landrat |
Jo Becker |
Gendarm |
Rudolf Hübner |
Bauer Mandelkow |
Sepp Wäsche |
Hellseher |
Wilfried Klaus |
? |
Hans Bernhardt |
? |
Helmut Woestmann |
? |
Robert Rathke |
? |
Gerhard Remus |
|
Dokumentarspiel von |
Robert A. Stemmle |
Szenenbild |
Jost Bednar |
Regie |
Robert A. Stemmle |
Eine Produktion des |
Südwestfunks |
|
|
|
|