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Die Voruntersuchung

Erstsendung (ARD):
Sonntag, 28.05.1967, 20.20-22.00 Uhr

Regie:
Joachim Hess

Dauer:
100 Minuten

Inhalt

Fritz Bernt, Jurastudent, hat sich in die Schwester von Walter Bienert verliebt. Sein Problem ist, dass er sein Verhältnis zu einer Bardame nicht lösen kann. In ihrem Etablissement arbeitet er nämlich als Klavierspieler. Er bittet deshalb seinen Freund Walter, den Bruder der Angebeteten, das entscheidende Gespräch für ihn zu führen. Er drückt ihm den Schlüssel zur Wohnung der Bardame in die Hand und schickt ihn damit ins Unglück. Denn die Frau wird am selben Abend ermordet aufgefunden und der Verdacht fällt alsbald auf Fritz Bernt, der sich zu schwach fühlte, das Liebesverhältnis zu lösen. Landgerichtsrat Bienert übernimmt den Fall und ahnt nicht, auf welches Dilemma er zusteuert: denn seine eigenen Kinder sind in den Kriminalfall verwickelt... (Text © GP, Die Krimihomepage)

Kritik

Bild + Funk 24/1967, Seite 10 gibt drei (durchschnittlich) von fünf Sternen: "Ein deutscher Richter lässt kein Unrecht zu: nicht einmal bei der 'Voruntersuchung'. Und wenn's beinah danebengeht: Der eigene Sohn bringt unziemlicherweise die Wahrheit an den Tag. Das verstaubte Stück wurde großartig gespielt. Doch wie das Buch es befahl: Der spannende Konflikt ersoff zum Schluss im Edelmut aller Beteiligten."
Gong 25/1967, Seite 63: "[...] das Stück fesselt weniger durch die Sprache (sie klingt wunderlich gestelzt, wie man in den zwanziger Jahren oft geschrieben hat), sondern mehr durch die 'Schlüsselroman'-Funktion. Ein berühmter Strafverteidiger macht sich Luft, indem er die Richter attackiert. Gespielt im szenischen Milieu der zwanziger Jahre war das Ganze erträglich, man sah alles, als befände es sich im Panoptikum. Regisseur Joachim Hess traf den Stil der Zeit, seine Schauspieler bemühten sich um Verdichtung der Handlung."
Hörzu 25/1967, Seite 12: "Kritik an der deutschen Justiz üben will angeblich das nicht mehr ganz taufrische, fürs Fernsehen neu herausgeputzte Drama. Der Versuch ist missglückt. Solch ein extrem konstruierter Fall kann nicht beispielhaft sein, um daran Kritik aufzuhängen. Die Juristen, die betroffen sein sollten, können zur Tagesordnung übergehen."

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Autor Max Alsberg, war zwischen 1910 und 1933 einer der bedeutendsten deutschen Strafverteidiger. Sein mit dem Journalisten Otto Ernst Hesse verfasstes Stück wurde im Jahr 1930 erstmals aufgeführt und übte starke Kritik an der damaligen deutschen Justiz.
Regisseur Joachim Hess, Jahrgang 1925, drehte in den 60ern unter anderem für "Das Kriminalmuseum" oder "Das Heinz Erhardt Festival". In den 70ern inszenierte er Serien wie "Anton der Gerechte" mit Fritz Muliar oder "Heidi".
Autor Erich Ebermayer (geboren 1900) schrieb Drehbücher zu Filmen wie "Die Mädels vom Immenhof" (1955) oder "Nur eine Frau" (1958). Von ihm stammt auch die 7. Episode der Reihe "Die fünfte Kolonne", nämlich "Treffpunkt Wien".

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Dr. Bienert, Landsgerichtsrat, Anfang 50 Carl Lange
Sophie, seine Frau, Mitte 40 Hanna Burgwitz
Walter, sein Sohn, Student der Rechte, 21 Lutz Hochstraate
Gerda, seine Tochter, 19 Kornelia Boje
Eva, ihre Freundin, 20 Monika Berg
Fritz Bernt, Student der Rechte, 24 Karl-Josef Cramer
Justizrat Schreiner, Anfang 60 Walter Bäumer
Kriminalkommissar Blau Bum Krüger
Privatgelehrter Scherr Karl Ludwig Lindt
Oberkellner Zülke Heini Göbel
Kabarettist Klatte Michael Burk
Bardame Ziehr Edith Teichmann
Aufwartefrau Stephanie Wiesand
ferner Liselotte Solinger
von Max Alsberg
Otto Ernst Hesse
Neufassung Erich Ebermayer
Szenenbild Peter Scharff
Regie Joachim Hess
eine Produktion des Südwestfunks Stuttgart

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 26.12.2020

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