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Schatten
über Notre-Dame
(Teil 1 - Teil 4) |
Erstsendung (DFF):
26.11.1966-27.11.1966
1. Wiederholung:
28.11.1966 (Teil 1), 29.11.1966 (Teil 2),
30.11.1966 (Teil 3), 01.12.1966 (Teil 4) |
Regie:
Kurt Jung-Alsen |
Dauer:
49'59'' (Teil 1), s/w
55'51'' (Teil 2), s/w
62'31'' (Teil 3), s/w
57'52'' (Teil 4), s/w |
Inhalt |
1. Teil:
Frankreich 1939: Auf einer einsamen Landstraße wird der italienische
antifaschistische Verleger Sonelli mit einem Messer in seinem Wagen
ermordet. In einer Pariser Bar erzählt dem Reporter Jacques Batissier
ein Unbekannter von der Tat. Erst am nächsten Tag erfährt Jacques von
seiner Freundin Madeleine Labisse, ebenfalls Journalistin, Einzelheiten
über die Tat. Der Unbekannte in der Bar hat dem Reporter Details
geschildert, die nur der Mörder wissen konnte. Batissier folgert: er hat
mit dem Täter an der Bar gesessen. Er macht sich auf die Suche nach ihm,
findet diesen aber auch ermordet auf. Es stellt sich heraus, dass hinter
dem Ganzen eine kriminelle Organisation steckt, die sich "Cagoulards"
nennt und die in einem abgelegenen Schloss in unterirdischen Gewölben
mit Kapuzen bedeckt tagt. Es handelt sich dabei um einen faschistische
und rechtsradikale Organisation. Jacques nimmt die Spur auf und bald
wird ein Anschlag auf ihn verübt ...
2. Teil: Kommissar Rochambeaux, der die Ermittlungen in dem Fall
der "Cagoulards" leitet und der auf eigene Faust die Rettung des
Journalisten Jacques bei einem Attentat veranlasst hat, erhält einen
anonymen Anruf. Dabei wird ihm mitgeteilt, wo sich ein illegales
Waffenlager befindet. Der Kommissar gibt eine Pressekonferenz und
berichtet der Öffentlichkeit darüber. Dies missfällt seinem Chef, dem
Präfekten Blanchard. Für ihn hat Rochambeaux seine Kompetenzen damit bei
weitem überschritten. Er suspendiert ihn vom Dienst. In Wirklichkeit
arbeitet Rochambeaux allerdings für den militärischen Abschirmdienst.
Sein dortiger Vorgesetzter gibt ihm den Auftrag, undercover weiter gegen
die "Cagoulards" zu ermitteln. Gemeinsam mit Batissier begibt sich
Rochambeaux auf die Suche nach dem Geheimnis der Cagoulards. In der
Schlosskapelle von Bagnolle-de-Lorne finden sie geheimste Unterlagen.
Diese versteckt Rochambeaux bei seiner Ziehmutter...
3. Teil: Abwehroffizier Rochambeaux wird von den Cagoulards
erschossen. Den Aufenthaltsort, an dem er die geheimen und entlarvenden
Cagoulard-Papiere versteckt hat, nimmt er als Geheimnis mit ins Grab.
Mittlerweile ist der zweite Weltkrieg ausgebrochen. Reporter Jacques
wird Soldat, gerät aber in Kriegsgefangenschaft. Im Lager trifft er den
Polizeipräfekten Blanchard wieder, der weiterhin bei der Kriminalpolizei
ist. Doch Blanchard wird von den Nazis nieder geschlagen, Jacques in ein
Sonderlager verbracht. Er soll getötet werden. Im Lager gibt es jedoch
ein geheimes Komitee, das beschließt, Jacques' Leben zu retten und ihm
den Ausbruch zu ermöglichen. In einer unheimlichen Regennacht gelingt
Jacques die Flucht ...'
4. Teil: Nach dem zweiten Weltkrieg ist Jacques wieder in Paris,
er soll vom ehemaligen Polizeipräfekten, der nun einem anderen Beruf
nachgeht, als Chefreporter einer neuen Zeitung eingesetzt werden. Den "Cagoulards"
wird unterdessen der Prozess gemacht, da sie mit den Nazis während des
zweiten Weltkrieges kollaborierten. Doch der Prozess stockt in einer
entscheidenden Phase, denn auf einen der Hauptzeugen wird ein tödliches
Attentat verübt. Jacques beschließt, die von Rochambeaux versteckten
Geheimpapiere zu finden. Lange Ermittlungsarbeit steht ihm bevor, doch
sie führen zum Erfolg. In den Papieren stehen auch die Namen derjenigen
Personen, die an der Spitze der "Cagoluard"-Bewegung standen. Diese
Namen sorgen für große Überraschung ...
(Texte © GP, Die Krimihomepage, Dezember 2018) |
Kritiken |
Eine Mischung aus Krimi und Zeitdokument,
historischer Schilderung des Klimas im Frankreich der damaligen Zeit.
Auf der einen Seite Rätselraten, wer von den handelnden Personen den "Cagoulards"
angehört, auf der anderen Seite wie ein historisches Fernsehspiel.
Dazwischen unheimliche Szenen mit Kapuzenmännern (fast an
Edgar-Wallace-Krimis erinnernd), gruselige Sequenzen in unterirdischen
Gewölben und Verfolgungsjagden mit Schießereien. Gute Darsteller und
deshalb überzeugend. Zumindest die ersten beiden Episoden verfügen über
so etwas wie Cliffhanger.
(© GP, Die Krimihomepage,
Oktober 2010) |
Hintergrund |
Der Handlungsspielraum
erstreckt sich von 1939 bis 1946. Gedreht wurde fast ausschließlich in
und um Prag, die Moldau musste als Seine herhalten. Gedreht wurde
erstmals mit mehreren Filmkameras aus unterschiedlichen Positionen (ein
Verfahren, das man früher nur im Studio mit elektronischen Kameras
anwandte).
Bekanntlich gab es
offiziell im Sozialismus keine Kriminalität. Deshalb musste der
sozialistische Kriminalfilm häufig auf anderen Zeiten oder andere Länder
zurückgreifen. Sollte der Film in der DDR spielen, musste er ein
Polizeikrimi sein, die politische Richtung durfte niemals in Frage
gestellt werden. Deshalb wurden die DDR-Krimis häufig - wie hier - ins
nichtsozialistische Ausland - wo laut Propaganda auch alle Verbrechen
beheimatet waren - verlagert.
Kurt Jung-Alsen (1915-1976) war als Schauspieler, Drehbuchautor und
Regisseur tätig. Neben zwei "Polizeiruf 110"-Folgen (bei der zweiten
verstarb er während der Dreharbeiten) inszenierte er die Krimimehrteiler
"Der
Ermordete greift ein" (1961) und "Die
Dame aus Genua" (1969).
Wiederholt wurde der Vierteiler, dessen Erstausstrahlungsdaten nicht
hundertprozentig geklärt werden konnten - das DRA nennt für alle 4 Teile
nur 2 Sendetage, was unwahrscheinlich ist (es wurden wohl kaum zwei
Folgen an einem Tag ausgestrahlt), 1969 (10.11.1969 (Teil 1 & 2),
11.11.1969, 12.11.1969), 1972 (14., 15. 16., 18.02.1972) und 1989 (23.
und 25.05.1989).
Das Autorenteam Herbert Schauer und Otto Bonhoff schuf auch die
erfolgreiche DDR-Spionageserie "Das unsichtbare Visier".
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Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
1.
Teil |
Jacques Batissier |
Jiří Vršťala
|
Madeleine Labisse |
Angelica
Domröse |
Blanchard, Polizeipräfekt |
Wolfgang
Greese |
Rochambeaux,
Kriminalkommissar |
Herbert Köfer |
Decourt, Kriminalassistent |
Horst Schön |
Adjutant |
Willi Schrade |
Gaston Vernon, Redakteur |
Alfred Müller |
Carlé, Reporter |
Hans
Fiebrandt |
Henri, Fotograf |
Peter Gröger |
Mann an der Bar |
Rudolf Ulrich |
Sourgot |
Jochen
Zimmermann |
Michele |
Ingeborg
Schumacher |
Manon |
Irmgard Düren |
Yvette |
Hannelore
Erle |
Cagoulard |
Erhard Köster |
2.
Teil |
Jacques Batissier |
Jiří Vršťala
|
Madeleine Labisse |
Angelica
Domröse |
Blanchard, Polizeipräfekt |
Wolfgang
Greese |
Rochambeaux,
Kriminalkommissar |
Herbert Köfer |
Decourt, Kriminalassistent |
Horst Schön |
Adjutant |
Willi Schrade |
Gaston Vernon, Redakteur |
Alfred Müller |
Maurice, Journalist |
Heinz Behrens |
Carlé, Journalist |
Hans
Fiebrandt |
Oberst des SDEC |
Martin
Flörchinger |
Madame Puget |
Marga Legal |
Michele, Bardame |
Ingeborg
Schumacher |
Chefredakteur |
Walter Kröter |
Schlossverwalter |
Fred Mahr |
Sprecher unter den Linden |
Ezard
Haußmann |
3.
Teil |
Jacques Batissier |
Jiří Vršťala
|
Madeleine Labisse |
Angelica
Domröse |
Blanchard, Polizeipräfekt |
Wolfgang
Greese |
Gaston Vernon, Redakteur |
Alfred Müller |
Maurice, Journalist |
Heinz Behrens |
Henri, Fotograf |
Peter Gröger |
Oberst des SDEC |
Martin
Flörchinger |
Louis |
Erhard Köster |
Émile |
Arthur Jopp |
Häftlingsschreiber |
Eberhard
Schäfer |
Roger |
Hans Lucke |
SD-Offizier |
Wolfgang
Lippert |
SS-Truppführer |
Erich Brauer |
Fliegeroffizier |
Timm Hoffmann |
? |
Peter Karsten |
erster Angler |
Hans Linzer |
zweiter SD-Offizier |
Hans
Maikowski |
SD-Mann |
Achim
Schmittchen |
PK-Offizier |
Karl-Heinz
Weiß |
zweiter Angler |
Manfred
Zetsche |
4.
Teil |
Jacques Batissier |
Jiří Vršťala
|
Madeleine Labisse |
Angelica
Domröse |
Blanchard, Polizeipräfekt |
Wolfgang
Greese |
Decourt, Kriminalkommissar |
Horst Schön |
Gaston Vernon, Redakteur |
Alfred Müller |
Carlé, Journalist |
Hans
Fiebrandt |
Madame Puget |
Marga Legal |
Brunot |
Paul Lewitt |
1. Cagoulard |
Harry
Hindemith |
2. Cagoulard |
Erik S. Klein |
3. Cagoulard |
Kurt
Steingraf |
Suzanne |
Renate
Reinecke |
Krankenschwester |
Annelies
Thomas |
Arzt |
Karl Brenk |
Reporter |
Hans Flössel |
1. Verfolger |
Hans-Joachim
Hanisch |
Schneidergeselle |
Peter Kalisch |
Radioreporter |
Alexander
Leuschen |
2. Verfolger |
Fred Ludwig |
Reporter Fayl |
Alexander
Remo |
1. Schneider |
Gerd E.
Schäfer |
2. Schneider |
Fritz
Schlegel |
3. Verfolger |
Erich Thiede |
Gilbert, Schneider |
Georg-Michael
Wagner |
|
Kriminalfilm von |
Herbert Schauer
Otto Bonhoff |
Drehbuch |
Kurt Jung-Alsen |
Dramaturg |
Walter Baumert |
Bauten |
Christoph Lindemann
Gerlinde Simon |
Requisite |
Thilo Matthes
Erwin Mai |
Grafische
Gestaltung |
Günter Grünzing |
Kostüme |
Erika Fechner
Eva Hempel |
Masken |
Klaus Gloede
Elfi Westendorf |
Schnitt |
Renate Müller |
Ton |
Walter Niepraschk
Hannes Welskop |
Kameraassistenz |
Dieter Felgentreu |
Assistenzregie |
Erich Thiede |
Regieassistenz |
Annelies Thomas |
Aufnahmeleitung |
Horst Pollesche
Regina Schubert-Gorgiel
Eva-Marie Piontek |
Musik |
Helmut Nier |
Kamera |
Adam Pöpperl
Tilmann Dähn
Manfred Marderwald
Alfred Krehl |
Produktionsleitung |
Rainer Crahé |
Regie |
Kurt Jung-Alsen |
Ein Film
des |
Deutschen Fernsehfunks |
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