Die Krimihomepage | Das deutschsprachige Fernsehkriminalspiel | 1966 | Mafia - Die ehrenwerte Gesellschaft

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Mafia - Die ehrenwerte Gesellschaft
(Teil 1 & Teil 2)

Erstsendung (ZDF):
Teil 1: Donnerstag, 17.11.1966, 20.00-21.05 Uhr
Teil 2: Freitag, 18.11.1966, 20.00-21.05 Uhr

Regie:
František Čáp (als Franz Cap)

Dauer:
65' (Teil 1), 65' (Teil 2), s/w

Inhalt

1. Teil: Die Mafia entwickelte sich während der jahrhundertelangen Fremdherrschaft in Sizilien. Als Belohnung für ihre Hilfe bei der Befreiung der Insel 1860 erhielt der Geheimbund aus Patrioten und Rebellen von Garibaldi Handlungsfreiheit. Um 1900 war Don Vito Cascio Ferro ihr Führer, verwandelte den patriotischen Bund in eine Terrororganisation, aus den Unterdrückten wurden nun Unterdrücker. Don Vito machte die Mafia zur herrschenden Macht auf Sizilien, entwickelte die heute noch gültigen Gesetze des Schweigens und der Blutrache. Unter seinem Nachfolger 'Don Calò' Calogero Vizzini geriet die Mafia in eine schwere Krise, als es Diktator Mussolini fast gelingt, ihre Macht durch Gegenterror zu brechen. Der Zweite Weltkrieg bringt die Wende, als unter Einwirkung der 'ehrenwerten Gesellschaft' fast alle Truppenverbände der Italiener in Westsizilien vor den Amerikanern desertieren. Die Alliierten ernennen Don Calò zum Bürgermeister seiner Heimatstadt 'Villalba' ...
2. Teil: Don Calò organisiert nach dem Krieg die 'ehrenwerte Gesellschaft' neu. Seine Männer beherrschen den Schwarzen Markt und gewinnen nach dem Sturz des Mussolini-Regimes auch auf allen anderen Gebieten ihren Einfluss durch Gewalt, Erpressung und Korruption zurück. Don Calò sympathisiert mit der Partei der Separatisten, bekämpft die Gewerkschaften und die Bodenreform, um das Feudalsystem zu erhalten. Nachdem er Bandenführer Salvatore Giuliani für seine Zwecke nutzen konnte, lässt er ihn wieder fallen. Kurz vor seinem Tod gelingt es Calò, seiner Organisation noch eine weitere gewinnbringende Erwerbsquelle zu sichern, die den amerikanischen 'Brüdern' der Cosa Nostra schon lange Millionensummen einbringt: Rauschgift. Als Don Calò 1954 stirbt, wird die Organisation von Machtkämpfen erschüttert ...

Text: © JO, Die Krimihomepage

Kritik
Gong 50/1966, Seite 69: "[...] Zu einer Dokumentation kommt es aber tatsächlich nicht, mangels der Beweise. So gleitet die Darstellung tendenziös ins Kriminelle ab. Was sich auf Sizilien nun schon seit Jahrhunderten hält, die Mafia, kann auf diese Art und Weise allein nun wirklich nicht gedeutet werden. Wer diese Insel einmal kennenlernen durfte [...], wunderte sich noch mehr über die dargestellten Charaktere, mögen die Schauspieler auch ihr Bestes versucht haben. Hier kam weder Dokumentation noch Spiel, schon gar kein Dokumentationsspiel, zustande, das gerade in einem solchen Fall eine Deutung hätte finden müssen."
Hörzu 49/1966, Seite 12: "Durch eine geschickte Mischung aus Originalaufnahmen und nachgestellten Szenen gelang es, die Geschichte der 'Mafia' nicht nur wirklichkeitsecht, sondern auch spannend auf den Bildschirm zu bringen. Regie, Darsteller und eine Fülle authentisch wirkender Komparsen trugen zum Erfolg bei."
Österreich-Hörzu 26/1969, Seite 17: "Hans Wiese hatte dieses Dokumentarspiel in einer Art verfasst, die niemanden belehren wollte. Was man hier sah, deutete keinerlei geistige Kulisse an, es wurde nicht psychologisch durchdrungen, sondern einfach aufgezählt. Es ist daher auch keine neue Perspektive aufgetaucht: so kommt dem kleinen Moritz die Mafia vor. Aber wie so oft, ist es auch hier geraten, diesen kleinen Moritz nicht zu verachten. [...] Und so hatte dieses Dokumentarspiel den Zweck, bestehende Vorstellungen zu illustrieren. Vorsichtige werden im übrigen bemerkt haben, dass die Leute der Mafia nie ganz ungeheuerlich oder abstoßend gezeigt waren: [...] Das wird mancher kleinen Seele angenehm gewesen sein."
Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Gong 46/1966, Seite 52 zur Erstausstrahlung: "Unter Verwendung des Tatsachenmaterials gestaltetes Spiel über die sizilianische Geheimorganisation, ihre Geschichte, ihre Führer, die Methoden ihrer Herrschaft."
Im ORF-Abendprogramm gezeigt am Donnerstag, 12. Juni und Freitag, 13. Juni 1969.

Stab

 

Besetzung  Aufnahmestab

TEIL 1

Don Calogero Vizzini Rolf Arndt
Vito Cascio Ferro Walter Buschhoff
Vito Genovese Jean Franval
Marchese von Villalba Rolf Wanka
Dr. Melchior Allegra Bojan Stupica
Enrico Tuzzi Bert Sotlar
Giulio Perca Mina Baloch
Cesare Mori Maks Furijan
Oberst Salemi Dieter Schön
Baron Luigi Lidoria Rudolf Kukic
Ein Capitano Branko Plesa
? Boris Kraly
? Zvonimir Rogoz
? Jose Zupan
? Veljko Maricic

TEIL 2

Don Calogero Vizzini Rolf Arndt
Vito Genovese Jean Franval
Lucky Luciano Kurd Pieritz
Salvatore Giuliano Boris Dvornik
Generalinspekteur Messana Demeter Bitenc
Genco Russo Julij Gustin
Herzogin von Trabia Olga von Togni
Don Nitto Minasola Bobby Marotti
Pisciotta Ivica Dijakovic
Cesare Manzella Tito Strozzi
Dokumentarspiel von Hans Wiese
Szenenbild Klaus Hosaeus
Regie František Čáp
(als Franz Cap)
Eine Produktion der Univox
im Auftrag des ZDF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 24.08.2016

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