Erstsendung (ZDF):
Freitag,
30.12.1966, 20.00 Uhr
Samstag, 31.12.1966, 20.15 Uhr |
Regie:
Helmuth Ashley |
Dauer:
ca. 70'/ Teil, s/w |
Allgemein
1951 wurde in Ostberlin bei einem dreisten Einbruch die
Eisenbahnverkehrskasse ausgeraubt. Die Täter hatten es aber nicht
auf Ostmark abgesehen, sondern auf das in den Tresoren lagernde
Westgeld, das die Ostberliner Reichsbahnverwaltung in den westlichen
Sektoren der Stadt einnahm. Nach mehrmaligen Versuchen gelang es
einer Gruppe von "Schränkern" und Ganoven, in den eigentlichen
Tresorraum vorzudringen und dort Banknoten und Münzen im Wert von
über einer Million Mark zu erbeuten. Geschildert wird der Versuch
der Bande unter der Führung des mehrfach einschlägig vorbestraften
Heinz Brehmer, den Tresorraum der EVK zu erreichen, die
Vorbereitungen zum großen "Bruch", sein anfängliches Scheitern sowie
einen weiteren Coup der Bande, die sich mit Geldmitteln versorgen
muss, um die Vorbereitungen zu finanzieren. Die Ermittlungen der
Kriminalpolizei in beiden Teilen Berlins sind der Gegenpol zur
Schilderung der Bandenarbeit. Im Osten wie im Westen der Stadt sind
die Ganoven, die sich den Zustand der Teilung geschickt zunutze
machen, den Beamten der Kripo sehr wohl bekannt. Trotzdem stellen
sich einem erfolgreichen Abschluss der Ermittlungen immer wieder
entscheidende Hindernisse in den Weg.
1. Teil
| Freitag, 30.12.1966, 20.00
Uhr | 70 Minuten
Ähnlich wie in dem französischen Spielfilm "Rififi" versucht
eine Berliner Gangsterbande einen Millionenraub bei der
Reichsbahnverwaltung im Jahr 1951. Kopf der Bande ist der mehrfach
vorbestrafte Heinz Brehmer (Helmut Wildt). Die Bande dringt in den
Tresorraum von oben ein und schweißt den Stahlschrank auf. Im
Stahlschrank lagert das Westgeld, das die Reichsbahnverwaltung in
Ostberlin durch ihre Dienstleistungen in den Westsektoren einnimmt.
Im ersten Teil werden die umfangreichen Vorbereitungen auf den Coup
geschildert, denn Knacki Brehmer kann den Einbruch natürlich nicht
ohne Komplizen begehen. Der von allen ob seiner paar studierten
Semester so genannte "Doktor" (Horst Bollmann) wird wegen seiner
hervorragenden Handwerkskunst als Schweißer eingesetzt, Gentleman
Rosenow (Willi Rose) soll ebenfalls beim Bruch dabei sein. Die
Komplizen, die nur an der Planung mitwirken, sollen auch weniger
Beute erhalten. Unterdessen kriegt der Westberliner Kriminalrat
Köppke (Walter Jokisch) einen Tipp über den Einbruch. Im geteilten
Berlin ist es nicht so einfach, die ostberliner Kollegen zu
verständigen, weshalb er seinen alten Freund, den ostdeutschen
Polizeibeamten Schadewitz (Paul Esser) bei einem privaten Treffen
informiert. Währenddessen laufen die Vorbereiten zu dem Coup auf
Hochtouren...
2. Teil |
Samstag, 31.12.1966, 20.15 Uhr | 70 Minuten
Die drei Haupttäter Rosenow
(Willi Rose), Possel (Horst Bollmann) und Brehmer (Helmut Wildt)
haben den Durchbruch durch die Decke nach tagelanger Schwerstarbeit,
die natürlich nur während der Nachtstunden möglich gewesen ist,
geschafft und können nun den Tresorraum betreten. Possel soll als
erster durch das Loch, weil nur er den Tresor aufschweißen kann.
Doch da ergibt sich unerwartet ein Problem: Possel ist zu dick und
passt nicht durch das Loch, weshalb Brehmer durchsteigen muss und
Possel ihm nur von oben Anweisungen geben kann, wie der Tresor
aufzuschweißen ist. Der Coup gelingt dennoch und die Gangster haben
das Geld bald untereinander aufgeteilt. Rosenow erzählt seiner Frau,
dass er im Lotto gewonnen hat. Doch das viele Geld verlockt die
Gangster zu übermäßigen Ausgaben, so dass die Polizei schnell
misstrauisch wird und den ersten der Ganoven dingfest machen kann.
Rosenow hat indessen das Problem, dass ihn ein gewisser Voss
(Friedrich Georg Beckhaus) erpresst und seinen Mund nur halten will,
wenn er ihm einen Großteil der Beute überlässt...
alle Texte:© GP, Die
Krimihomepage, März 2009
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Das Drehbuch des in
den 60ern und 70ern äußerst erfolgreichen Autorenpaares Maria Matray
und Answald Krüger ("Das Kriminalmuseum", "Sonderdezernat K1"
(1971-1973), "Millionen nach Maß" (1970 mit Curd Jürgens)) basiert
auf einem Tatsachenbericht von Henry Kolarz, der im selben Jahr
(1966) durch sein Buch zu "Die Gentlemen bitten zur Kasse" im
deutschen Sprachraum bekannt wurde. "Das Millionending" ist laut
Vorspann zwar ein in den 60ern beim ZDF so beliebtes
"Dokumentarspiel", in Wirklichkeit aber ein handfester, spannender
Bankräuberkrimi mit sehr guten Darstellern. Für die gekonnte
Inszenierung zeichnet der österreichische Krimiprofi Helmuth Ashley
verantwortlich, der im Kino als Pater Brown-, Edgar Wallace- und
Jerry Cotton-Regisseur sein Können unter Beweis stellte, sich im
Inszenieren von Serienfolgen der Reihen "Das Kriminalmuseum", "Die
fünfte Kolonne" und später noch von unzähligen Folgen der Reihen
"Der Alte" (letzte Folge: 2005), "Derrick", "Der Kommissar" oder
"Sonderdezernat K1" die nötige Routine holte. Als Kameramann war
sein Stammkameramann Franz-Xaver Lederle verpflichtet, für die Musik
Martin Böttcher, mit dem er später noch für genannte Krimireihen
häufig zusammenarbeitete. Zu hören ist allerdings immer nur die
gleiche Musik, es handelt sich dabei um das Titelthema des
Bryan-Edgar-Wallace-Krimis "Das Ungeheuer von London-City".
Der Vorspann. Der Vorspann ist für beide Folgen gleich:
schwarzer Hintergrund, weiße Schrift. Dazu Martin Böttchers
Titelmusik, die auch das Titelthema des Bryan-Edgar-Wallace-Krimis
"Das Ungeheuer von London-City" ist. Der in vielen Internetquellen
genannte Untertitel "Rififi in Berlin" steht weder im Vor- noch im
Abspann. |