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Man soll den Onkel nicht vergiften

Erstsendung (ZDF):
Donnerstag, 04.11.1965, 21.15-22.40 Uhr

Regie:
Rolf von Sydow

Dauer:
86'11'', s/w

Inhalt

Der Onkel ist tot! Die Polizei in Form von Inspektor Grimm sucht nach den Täter und Verdächtige gibt es genug. Jeder kann es praktisch gewesen sein. Doch dann reduziert sich die Anzahl der Verdächtigen. Es begann damit, dass der Multimillionär Arthur Raabe vergiftet aufgefunden wurde. Sein Hausarzt Dr. Pullmann stellt eindeutig Tod durch Zyankali fest. Für die Polizei stellt sich als praktische Tatsache heraus, dass sich die gesamte Familie, die von Onkel Arthur erben wollte, zur Tatzeit in dessen vornehmer Villa befand. Und alle fünf Erben, dabei handelt es sich um eine Nichte und vier Neffen, hatten ein Motiv, sich den Onkel vom Hals zu schaffen. Da ist zum Beispiel der glücklose Autor Theodor, der Geld braucht, um ein neues Buch herauszugeben oder der Oberstleutnant Egon-Friedrich, der enorme Spielschulden hat. Dann plötzlich wird Butler Johann erhängt aufgefunden. In seinem Zimmer wird ein Telefonbuch gefunden, aus dem eine Seite entfernt wurde. Diese nebensächliche Tatsache hilft Inspektor Grimm allerdings enorm weiter...
Text: © GP, Die Krimihomepage, August 2011

Kritik

Die Vorankündigen der Presse meinten in etwa, dass es drei Morde und einen Mordversuch auch nicht besser bei Durbridge gäbe. Allerdings wurde erwähnt, dass ein echter Krimi doch etwas anderes sei als "Man soll den Onkel nicht vergiften", zumal es sich dabei um eine eher skurrile Geschichte handle. (GP)
"Man soll den Onkel nicht vergiften" ist eine Krimigroteske, unterhaltsam aber auch spannend, mit vielen Verdächtigen und einem Whodunit-Rätsel, Rolf von Sydow inszeniert gewohnt flott, den Ermittler spielt Hans W. Hamacher, der ja sonst nur selten auftrat, Rupert Davies als Kommissar Maigret seine Stimme lieh und auch einmal im "Kriminalmuseum" als Ermittler tätig war. Der Mörder wird öfters von hinten in Mantel und Hut gezeigt und wirklich erst in einer der letzten Minuten entlarvt. Gut ist die Musik von Erwin Halletz. Die Nebenrollen sind gut besetzt, u. a. mit Rudolf Schündler und Jan Hendriks. Ein ordentliches TV-Vergnügen. (GP, Februar 2018)

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Der Film spielt 1930, dementsprechend ist auch Sechszylinder 120 PS Roadstar Baujahr 1928 zu sehen. Vor Beginn der Spielhandlung und danach ist die (komische?) Ansage einer TV-Ansagerin eingebunden, die statt des Abspanns lediglich die Namen und die Beteiligten am Drehstab vorliest, etwas völlig Ungewöhnliches.
Autor Stefan Gommermann arbeitete später nochmals mit Regisseur Rolf von Sydow bei dessen dreizehnteiliger Fernsehserie "Schatzsucher unserer Tage" zusammen, die auf einer Idee Rolf von Sydows basierte. Stefan Gommermann profilierte sich in den 1960ern als renommierter Krimi-Drehbuchschreiber, so lieferte er etwa zwei Bücher zu "Die fünfte Kolonne", fünf Folgen für "Das Kriminalmuseum", drei "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger"-Geschichten, arbeitete für "Der kleine Doktor" nach Georges Simenon und "Der Nachtkurier meldet".
Regisseur Rolf von Sydow (geboren 1924) profilierte sich im Krimifach vor allem durch seine drei unkonventionellen Francis-Durbridge-Verfilmungen "Wie ein Blitz" (1970), "Das Messer" (1971) und "Die Kette" (1977). Neben mehreren Tatorten drehte er auch den Zweiteiler "Bitte recht freundlich, es wird geschossen" (1969). Außerdem "
Heim und Herd" (1968), "Das Leben in meiner Hand" (1966), "Lord Arthur Saviles Verbrechen" (1967), "Blut floss auf Blendings Castle" (1967).
Der vielseitige Rolf von Sydow arbeitete außerdem als Fernsehspielchef beim SWF und SR. Alles nachzulesen in seiner 2011 erschienenen Biographie "Der Regisseur".

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab

Inspektor Grimm

Hans W. Hamacher
Kriminalwachtmeister Bachmeier Jochen Schröder

Dr. Pullmann

Robert Meyn

Arthur Raabe, Millionär

Hans Deppe

Theodor Raabe, Schriftsteller

Peter Oehme

Ludwig Raabe, Apotheker

Rudolf Schündler
Helga, seine Frau Ilse Petri
Egon-Friedrich Raabe, Oberstleutnant a.D. Harry Gillmann

Christa, seine Tochter

Ingrid Piltz

Hermann Raabe, Kaufmann

Heinrich Gies

Sylvia, seine Frau

Erika Vaal

Johanna Raabe

Ellen Umlauf
Bernhard, ihr Verlobter Jan Hendriks

Diener Johann

Otto Matthies
Köchin Rosa Flori Jacobi
Betty, Barsängerin Danny Mann
Landstreicher Peter Schiff

Neffe des Inspektors

Wilfried Herbst
Kriminalgroteske von Stefan Gommermann
Kamera Heinz Pehlke
Bauten Horst Hennicke
Musik Erwin Halletz
Schnitt Imke Horn
Regieassistenz Manfred D. Lisson [uncredited]
Skript Friderun Ostermann [uncredited]
Kameraführung Helmut Bahr [uncredited]
Kameraassistenz Horst Chlupka [uncredited]
Licht Arthur Schneider [uncredited]
Requisite Harry Freude [uncredited]
Klaus Haase
[uncredited]
Maske Werner Schröder [uncredited]
Jutta Stroppe
[uncredited]
Kostüme Frl. Schmauser [uncredited]
Garderobe Karl Philipps [uncredited]
Charlotte Jungmann
[uncredited]
Schnittassistenz Barbara Zittwitz [uncredited]
Aufnahmeleitung Siegfried Hofbauer [uncredited]
Otto Hagelstein
[uncredited]
Produktionsleitung Willi Schuler
Regie Rolf von Sydow
Eine Wolf-Dietrich Oppen Produktion
der Interopa Film GmbH
Gert Weber
hergestellt im Auftrag des Zweiten Deutschen Fernsehens

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 10.02.2018

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