Dienstag,
15.05.1962, 21.05-23.00 Uhr |
Madame
Saussine |
Tilla Durieux |
der
unsterbliche Bigot |
Wolfgang Büttner |
Madame Picheral |
Rosel Schäfer |
Monsieur Picheral |
Hanns Ernst Jäger |
Madame Gerbaud |
Ursula Herking |
Madame Reboul |
Wera Frydtberg |
Madame Pastre |
Magda Hennings |
der Gasmann |
Hans Müller-Westernhagen |
und |
Erika Hillig
Alfred Adermann-Abel
Frank Barufski
Bernd M. Bausch
Klaus DIeter Fröhlich
Tibor von Peferdy |
Fernsehspiel von |
Marc Bernard |
deutsch von |
Elmar Tophoven |
Musik |
William Keiper |
an der Lowrey-Orgel |
Theo Morschel
Gustl Edelmann |
Szenenbild |
Hein Heckrath |
Regie |
Wilhelm Semmelroth |
eine Produktion des |
Westdeutschen Rundfunks |
|
Nîmes, Provence: eine Karaffe, die Madame Saussine
aus versehen Fallen lässst, wird der alten Frau zum Verhängnis. Ihre Phantasie
spielt ihr einen Streich und sie bildet sich einen Diebstahl ein, den Monsieur
Picheral begangen haben soll. Anonym zeigt sie ihn bei der Polizei an...
(Text: GP, Die Krimihomepage)
Die damalige Presse
lobte die atmosphärische, nur angedeutete Dekoration und die
groteske Spielweise sowie den technischen Einfallsreichtum, empfahl
das Stück aber erst für Erwachsene. Die Regie wurde als etwas
"schwerfällig" bezeichnet, die vielen Großaufnahmen als etwas
störend empfunden.
Zusätzliche
Informationen |
Der Film wurde am
18.10.1963 um 22.05 in der WDR wiederholt. Die Erstausstrahlung war
ursprünglich für Februar 1962 geplant, wurde dann aber auf Grund der
Hamburger Sturmflut auf den 15.05.1962 verschoben. Autor Marc Bernard
wurde mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet.
Regie führte Wilhelm Semmelroth (1914-1992), ein Mann, der leider viel
zu wenig bekannt ist. Semmelroth wurde in England Chef der deutschen
Abteilung der BBC. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland, aus dem er
wegen der Nazis fortgegangen war, suchte man Leute, die den Rundfunk
aufbauen konnten. Semmelroth hatte BBC-Erfahrung und kam so zum Nordwestdeutschen Rundfunkverband Köln
wo er fortan für Hörspiele zuständig war. Er war es, der Francis Durbridge
im Radio und später auch im TV nach Deutschland brachte. 1960 wurde er
Leiter der Fernsehspielabteilung des NWRV Köln, später des WDR. In
dieser Funktion war er für die Produktion von Straßenfegern wie "Zu
viele Köche" (nach Rex Stout, 1960, mit Joachim Fuchsberger), "Das
Halstuch", "Tim Frazer", "Tim Frazer-Der Fall Salinger" und "Die
Schlüssel" von Francis Durbridge verantwortlich und führte nebenbei immer wieder Regie. Semmelroth war bekannt dafür, nur gute Leute zu holen und war bei seinem
Ensemble, das er immer wieder einsetzte, sehr beliebt. In "Nur eine
Karaffe" kamen zum Beispiel fast ausschließlich Schauspieler zum
Einsatz, die früher oder später nochmal in einer Durbridge-Radio- oder
TV-Produktion (oder in beidem auftauchten). Als Regisseur drehte er unter
anderem den Dreiteiler "Schiffer
im Strom" (1961), "La Bohème" (1965), "Die Nibeluingen"
(1967, 2 Teile), "Goya" (1969), "Der
Vetter Basilio" (1969) und die Krimis "Tod nach
Mitternacht" (1970) und "Immer nur Mordgeschichten"
(1968) oder "Eine
Tote soll ermordet werden" (1972). Am bekanntesten dürften aber seine "Plüsch"krimis
sein, eine Reihe von Romanverfilmungen klassischer Kriminalromane, die
er in origineller Art und Weise spannend, packend und unheimlich Jahr
für Jahr zwischen 1971 und 1979 als Mehrteiler für den WDR, dem er stets
treu blieb, inszenierte. Es handelt sich dabei konkret um folgende
Filme: "Die Frau in Weiß" (1971 nach
Wilkie Collins, 3 Teile), "Der rote
Schal" (1973 nach Wilkie Collins, 3 Teile), "Der
Monddiamant" (1974 nach Wilkie Collins, 2 Teile), "Der
Strick um den Hals" (1975 nach Émile Gaboriau, 3 Teile), "Die
Affäre Lerouge" (1976 nach Émile Gaboriau, 2 Teile), "Onkel
Silas" (1977 nach Sheridan LeFanu, 2 Teile), "Lady
Audleys Geheimnis" (1978 nach Mary Elizabeth Braddon, 2
Teile) und "Lucilla"
(1979 nach Wilkie Collins, 2 Teile). Wenn Wilhelm Semmelroth Regie
führte, dann versammelte sich alles was Rang und Namen hatte vor der
Kamera: Theo Lingen, Paul Dahlke, Pinkas Braun, Ruth Maria Kubtischek,
Siegfried Lowitz, Günter Strack, Ellen Schwiers, Heidelinde Weis, Eric
Pohlmann, Peter Pasetti, René Deltgen, Konrad Georg, Dieter Borsche,
Erika Pluhar, Hannes Messemer, Hans Caninenberg, Susanne Uhlen,
Christian Wolff und und und. Wie sehr er von seinen Vorhaben und den
stimmigen Geschichten überzeugt war zeigt zum Beispiel, dass er Maria
Schell als Besetzung der Lady Nollys in "Onkel Silas" ablehnte, als
diese das Drehbuch und den Titel ändern wollte. Als Gag erlaubte sich
der Produzent und Regisseur schließlich fast immer einen Cameo-Auftritt
in seinen Filmen, mal als älterer Herr, mal als Polizist und mal als
Irrenarzt. (GP) |
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