Die Krimihomepage | Das deutschsprachige Fernsehkriminalspiel | 1960 | Einer von Sieben

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Einer von Sieben

Erstsendung (ARD I):
Donnerstag, 21.01.1960, 20.55-22.05 Uhr

Regie:
John Olden

Dauer:
60'39'', s/w

Inhalt

Bildhauer Schwedler wird nicht mit dem Tode seines Bruders fertig. In den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges ist dieser auf mysteriöse Art und Weise umgekommen. Nun, 14 Jahre später, geht er der Sache nochmals nach und versucht Licht in die dunkle Angelegenheit zu bringen. Unterstützt wird er dabei von Frau Steinhausen. Doch bei seinen Nachforschungen stößt Schwedler generell auf eine Mauer des Schweigens. Eine Spur führt zum Barmixer Altmann, doch auch dieser gibt sich verhüllt. Im Haus des Steuerberaters Werner sind mit diesem sechs weitere Kriegskameraden versammelt. Schwedler weiß bald, dass einer von den sieben seinen Bruder auf dem Gewissen hat. Langsam kommt die grausame Wahrheit ans Licht... (Text: © GP, Die Krimihomepage)

Kritik

In damaligen TV-Zeitschriften stand: "Für Jugendliche ist das Kriminalspiel nicht geeignet".
Hörzu 6/1960, Seite 52: "[...] Original-Fernsehspiele sind sehr seltene Pflänzlein auf der bunten Programmwiese unseres Fernsehens. [...] Eine Geschichte, wie wir ähnliche beinahe täglich in den Zeitungen lesen. [...] Oelschlegel lässt die Personen seines Spiels den Begriff Schuld auf die verschiedenste Art zurückweisen. Und da er weiß, dass politische Themen nicht gerade weit und breit beliebt sind, meidet er jegliche Spur von Leitartikel-Rede oder Staatsanwalt-Anklage, sondern spult seine Geschichte wie eine Kriminalstory ab: [...] Oelschlegel erzählt das ganz simpel, unmodern simpel, möchte man fast sagen; aber gerade das gibt seiner Arbeit die Spannung. Er fand die für jede Rolle gemäßen Darsteller. Wie echt wirkt allein die Sprechweise von Solveig Thomas in der Rolle einer Frau, die viel mit ihren Gedanken allein und deshalb ungeübt im Gespräch ist!"
Die Krimihomepage meint: "Gelungener und glaubwürdiger Film, der das Krimigenre vordergründig nützt, um die perfiden Verbrechen in Nazideutschland zu thematisieren. John Oldens Inszenierung ist packend, die Geschichte authentisch und spannend. Hervorragend die Darsteller: sowohl Hans Söhnker als Bruder des Toten als auch Richard Münch als Altnazi brillieren in ihren Rollen, Benno Sterzenbach spielt mal wieder den einfältigen Mann ohne Skrupel. Toll auch Reinhard Kolldehoff. Autor Gerd Oelschlegel thematisiert, was damals wohl nicht gerne gehört wurde. Seine Figuren rechtfertigen Bluttaten mit Zitaten wie "Irgendwann muss das doch mal aufhören! Es war schließlich Krieg!" oder "Befehl ist Befehl!". Am erschütternsten ist jedoch jene Szene, in der die gesamte Ex-Nazi-Truppe am Ende versucht, einem Toten die Schuld in die Schuhe zu schieben. Insgesamt ein beeindruckendes Fernsehspiel, inhaltlich, wie auch inszenatorisch und unter schauspielerischem Aspekt." (GP, Die Krimihomepage, August 2016)

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Wiederholt im ARD-Nachmittagsprogramm am Sonntag, 11. März 1962, 17.00 - 18.00 Uhr
Die damaligen Zeitungen nennen nur Gerd Oelschlegel als Autor und John Olden als Regisseur. In der Datenbank des deutschen Rundfunkarchivs sind hingegen auch Fritz Eckhardt als Autor und Georg Lhotzky als zusätzlicher Regisseur erfasst. Zudem führt diese Datenbank Siegfried Franz als Komponisten an. Im Abspann wird aber keine "Musik" und kein "Komponist" erwähnt.

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Schwedler Hans Söhnker
Werner Richard Münch
Frau Werner Karin Hardt
Thomsen Benno Sterzenbach
Frau Thomsen Ethel Reschke
Frau Steinhausen Solveig Thomas
Altmann Reinhard Kolldehoff
Simmel Eduard Marks
Fürbringer Friedrich Joloff
Ein amerikanischer Soldat Alfred Jensen
Detektiv Wilhelm Walter
Hausmädchen Barbara Tross
Kellner Herbert Wilk [uncredited]
Fernsehspiel von Gerd Oelschlegel
Kamera Karlheinz Wüst
Frank A. Banuscher
Josef Lipp
Johannes Jensen
Bildschnitt Helga Stumpf
Ton Horst Faahs
Aufnahmeleitung Gerhard Riedel
Hubert L. Fröhlich
Regieassistent J. P. Wesselhöft
Szenenbild Matthias Matthies
Regie John Olden
hergestellt von Studio Hamburg
für NWRV Hamburg
und ORF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 12.08.2016

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