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Die Beklagte

Erstsendung (ARD):
Sonntag, 12.10.1958, 20.30 Uhr

Regie:
John Olden

Dauer:
94'59'', s/w

Inhalt

Über Nacht rückt die junge Zigarettenverkäuferin Eva Harold in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses in New York: In ihrem Zimmer stirbt der Millionär Arnold Mahler unter mysteriösen Umständen. Und der Mann, den sie kaum kannte, hat ihr an seinem Todestag sein gesamtes Vermögen vermacht. Mrs. Mahler ficht das Testament an, behauptet, ihr Mann sei in seinen letzten Lebensmonaten nicht mehr richtig bei Verstand gewesen, schwört, Eva Harold habe auf niederträchtige Weise die glückliche Ehe der Mahlers zerstört. In einem Aufsehen erregenden Prozess kämpft Eva um ihr Recht ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Kritik

Schönes, ruhiges Fernsehspiel, das durch John Oldens gekonnte Inszenierung und das hervor-, ja herausragende Spiel der Darsteller punktet. Kriminalistisch nur im weiteren Sinne, vermag diese Produktion doch zu fesseln. (GP, Dezember 2015)
Hörzu 44/1958, Seite 58: "Nicht mehr als gängige Gebrauchsware des Unterhaltungstheaters [...]. Aber die Publikumslieblinge der Leinwand, die man zusammengebracht hatte - Sonja Ziemann, Dieter Borsche, Heinz Drache - machten es zu einer im ganzen hübsch anzuschauenden Sache."
Hören und Sehen 44/1958, Seite 23: "[...] Sonja Ziemann konnte allerdings nur optisch gänzlich befriedigen; ihre Dialoge waren von schnippischer Überlegenheit und damenhafter Kälte, die weder zu einer Zigarettenverkäuferin noch einem jungen Mädchen passten. Auch Dieter Borsche, obwohl sympathisch und nobel wie immer, blieb seiner undankbaren Rolle einiges schuldig. Er wurde von Heinz Drache glatt an die Wand gespielt - nicht nur nach Willen des Autors. Heinz Klevenow überzeugte in seinem kurzen Auftritt als herzkranker Millionär. Phantasievolle Kameraeinstellungen und eine zügige Regieführung im D-Zug-Tempo machten den Abend unterhaltsam."
Gong 44/1958, Seite 26: "Zweimal in einer Woche führte John Olden Regie und zeigte, dass er den psychologischen Reißer genauso sicher in den Griff zu nehmen versteht wie das Feuerwerk eines Lustspiels. 'Die Beklagte' wie auch 'Unser Herr Vater' waren effektvoll in Szene gesetzt. Über die Wahl des Stoffes kann man freilich in beiden Fällen geteilter Meinung sein. Ineinanderverkettete Dreiecksverhältnisse, die unauffällige Verbiegung von Recht und Moral und die Bagatellisierung außerehelicher Verhältnisse sind Zutaten zum Fernsehprogramm, auf die wir vor allem dann verzichten können, wenn sie nicht als ernstes Problem, sondern nur als peinliche Garnierung angeboten werden."
Gong 50/1962, Seite 40 zur ARD-Wiederholung: "Der Autor dieses Stückes bleibt fast immer im moralischen Niemandsland. Seine Personen sind erlebnishungrig, aber zu stumpf, um noch erleben zu können. Sie sind geschieden, sie leben im Ehebruch, sie haben ganz allgemein 'Erfahrungen', und das bekennen sie mit ärgerlicher Selbstverständlichkeit."

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Wiederholt im 1. Programm der ARD am Freitag, 21. Dezember 1962, 22.05 - 23.40 Uhr.
Der Originaltitel des Stückes lautet "The Winner", Sonja Ziemann ist hier in ihrer ersten Fernsehrolle zu sehen.
Regie führt der Österreicher John Olden, der mit Inge Meysel verheiratet war. Olden, eine zeitlang Produktionschef beim NWRV Hamburg und als solcher zum Beispiel für das erste deutsche Durbridge-Krimirätsel "Der Andere" verantwortlich, drehte unter anderem den Straßenfeger "Die Gentleman bitten zur Kasse", während dessen Dreharbeiten er plötzlich verstarb. 1961 verfilmte er mit "Ruf zur Leidenschaft" erneut ein Stück von Elmer Rice.

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Eva Harold Sonja Ziemann
David Browning Dieter Borsche
Martin Carew Heinz Drache
Arnold Mahler Heinz Klevenow
Hilde Kranzbeck Ruth Hausmeister
Richter Addison Hans Leibelt
Irma Mahler Marlene Riphahn
Miss Dodd Doris Masjos
Stenotypist Hans Megens
Dr. Clington Vard Gustl Richter [uncredited]
Haggaerty Hans Lohfink [uncredited]
Kriminalstück von Elmer Rice
Kamera Hans Grack
Frank A. Banuscher
Herbert W. Bühner
Karl-Heinz Wüst
Bildschnitt Helga Stumpf
Ton Richard Vogelsang
Aufnahmeleitung Gerhard Riedel
Regieassistenz Helmut Herrmann
Szenenbild Mathias Matthies
Regie John Olden
eine Produktion des NWRV Hamburg

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 21.12.2015

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