Die Krimihomepage | Das deutschsprachige Fernsehkriminalspiel | 1956 | Gaslicht

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Gaslicht

Erstsendung (ARD):
Dienstag, 29.05.1956, 20.40-22.00 Uhr

Regie:
Rudolph Cartier

Dauer:
80'

Inhalt

London 1880: in einer spärlich beleuchteten Seitenstraße steht das Haus der verstorbenen Alice Barlow. So düster, wie sich das Haus von außen zeigt, ist auch die Stimmung der Bewohner. Bella Manningham, die Hausherrin, scheint auf seltsame Weise in den Bann einer psychopathischen Leidenschaft geraten zu sein. Nur durch die grenzenlose Geduld ihres Gatten Jack gelingt es - zumindest dem Anschein nach - die junge Frau vor den Folgen ihrer Psychose zu bewahren. Liegen Schatten der Vergangenheit über dieser rätselhaften Ehetragödie? Ein seltsamer Besucher, der ehemalige Polizeiinspektor Rough, ist dieser Ansicht. Er erinnert sich an einen ungeklärten Mord, der viele Jahre zuvor in dem Haus verübt wurde ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Kritik
Kritik: In dem Kriminalstück "Gaslicht" von Patrick Hamilton gewitterte es nicht nur draußen. Es gewitterte auch in der Inszenierung und im Stück, wenigstens ging es ständig sehr grell und bombastisch, sozusagen mit mimischem Theaterdonner zu. Schon zwei Minuten nach Spielbeginn musste auch der denkfaulste Zuschauer kapiert haben, dass dieser Mann ein schlimmer Bösewicht ist, so hochdämonisch hat er zu agieren. Rätsel sind also nicht zu lösen, dem Zuschauer bleibt zum eigenen Kombinieren nichts übrig - es geht nur ums Gruseln. Dazu werden nun die billigsten Mittel aus der Klamottenkiste hervorgeholt: theatralisches Augenrollen, an kritischen Punkten einsetzende Erregungs- und Warnmusik, Wahn- und Hysterie in jeder Richtung, alles so dick wie möglich aufgetragen, und immer wieder nur dies eine Spannungsmoment: Kommt er jetzt? Tut er ihr was? Rund hundert sich dehnende Minuten hindurch langt diese Spannung aber nicht, da vom Stoff her ja kaum noch etwas zu entschleiern ist. Machte das die Regie wett? Ach, auch Rudolf Cartier und also auch die BBC kochen mit Wasser. Kopfschüttelnd fragt man sich, ob man deshalb einen (gewiss nicht billigen) Regisseur aus England herüberholen musste! Im übrigen: Wir haben gar nichts gegen die Sendung von Kriminalstücken, der Zuschauer hat ein Recht darauf, und man kann dergleichen mit Geschmack machen - und kurzweiliger als hier. (Gong 25/1956, Seite 21)
Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Regisseur und Übersetzter Rudolf Cartier galt damals als Spitzenmann bei der BBC.
Der "Gaslicht"-Stoff wurde mehrfach für TV und Kino verfilmt, erstmals 1940. Die bekannteste Version ist wohl George Cukors "Das Haus der Lady Alquist" von 1944 mit Ingrid Bergmann in der Hauptrolle. 1956 entstand auch eine Version für das Ostfernsehen. Unter der Regie von Karlheinz Bieber spielten Richard Lauffen und Marion van de Kamp in "Gaslicht". 1960 entstand eine weitere TV-Version mit Dieter Borsche und Margot Trooger für den BR (Regie: Wilm ten Haaf), 1962 gab es erneut eine DFF-Version "Gaslicht" erneut mit Marion van den Kamp, der Süddeutsche Rundfunk produzierte 1977 übrigens ein Remake, ebenfalls unter dem Titel "Gaslicht", bei dem unter der Regie von Ludwig Cremer Erika Pluhar und Josef Meinrad die Titelrollen spielten.
Von Cartier stammt auch der ORF-Fernsehkrimi "Alibi für James" (1966) mit Peter Vogel, Heinz Ehrenfreund und Jochen Brockmann. Außerdem drehte er 1962 "Der Kronanwalt" mit Albert Lieven.

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Jack Manningham Marius Goring
Bella Manningham Susanne Lyncker
Rough Thomas Gallagher
Nancy Inge Windschild
Elisabeth Flory Jacoby
Kriminalstück von Patrick Hamilton
neu übersetzt und bearbeitet von Rudolf Cartier
Musik Heinrich Feischner
Szenenbild Karl Wägele
Regie Rudolf Cartier
eine Produktion des Süddeutschen Rundfunks

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 05.05.2014

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