Ähnlich dem ARD-Tatort-Konzept ging die Reihe "Eurocops" mit der Idee auf Sendung, verschiedene Ermittler unter einem Seriendach zu vereinigen. Während beim Tatort die Ermittler Deutschlandweit ermittelten, waren bei Eurocops insgesamt sieben Kommissare und Kommissarteams in jeweils einem anderen Land im Einsatz. Die koproduzierenden Sender waren ZDF, ORF, SRG, RAI, France 2, Channel 4 und TVE. Die deutschsprachigen Länder lieferten die meisten Folgen, Eurocop Thomas Dorn (Heiner Lauterbach) löste in Köln insgesamt fünfzehn Fälle, zählt man eine Crossover-Folge mit Deutschland zusammen, so kamen die Österreicher mit ihrem Kriminalinspektor Brucker (Bernd Jeschek) sogar auf 16 Einsätze, die Schweizer mit Alexander Radszun als Ermittler Merian fahndeten zwölf Mal erfolgreich nach Kriminellen. Der italienische Sender RaiDue schickte mit Diego Abatantuono als Bruno Corso ihren Ermittler insgesamt 13 Mal ins Rennen. Corso stammt aus einem TV-Film von 1984 mit dem Titel "Mondscheinnacht" (Notte di luna, Musik: Franco Piersanti, Regie: Alberto Sironi), der beim europäischen Fernsehfestival 1984 den Preis für den besten Fernsehfilm erhielt. Im Rahmen der Eurocops-Reihe stellte er 1988 den italienischen Pilotfilm dar. In Italien wurden die 13 Folgen auch als "Il commissario Corso" ausgestrahlt. In Frankreich lief die Serie unter dem Titel "Euroflics", insgesamt acht Folgen lang ermittelten Patrick Raynal und Bertrand Lacy als Villars und Rousseau. Als Drogenfahnder Subcomisario Andrés Crespo jagte Alvaro de Luna in Spanien vier Folgen lang Dealer. Am wenigsten Interesse zeigte offenbar der englische Koproduktionspartner Channel 4, der nur nach drei beigesteuerten Folgen ausstieg. John Benfield gab Detective Constable George Jackson.
Im Vorspann werden die einzelnen Ermittler vorgestellt (mit Namen, Alter, Dienstgrad, Abteilung, Nationalität). Am Ende ist dann die jeweilige Polizeimarke zu sehen, die darauf hindeutet, aus welchem Eurocop-Land die Folge kommt. Die fünfzehn deutschen Folgen wurden von Moncao Film und Georg Althammer/ Werner Kließ produziert, die Titelmusik steuerte Jan Hammer bei. Die Folgen liefen zum gewohnten Freitagskrimi-Termin. Als "Eurocops" nicht mehr populär war, erhielt Heiner Lauterbach eine neue 24teilige Krimiserie und ermittelte vier Jahre lang als "Faust" am Freitagabend.
Text: (C) GP, Die Krimihomepage